Immens brutal

Mordverdächtiger führte perverses Schreckensregime

Niederösterreich
08.12.2010 18:41
Verlassen, versperrt, verschneit – wie ein leerer Bunker steht das "Horrorhaus von Eggern" nun da. Hinter den Mauern des biederen Familienhauses soll der mutmaßliche Mörder der 23-jährigen Anita über Jahre seine kranken Sex-Spiele mit den ihm offenbar hörigen Pflegetöchtern getrieben haben – ein Psychogramm.

Als Nachbarin Bettina K. das Haus jetzt – nachdem die fatale Dreiecksbeziehung aufgeflogen war – betrachtete, liefen ihr kalte Schauer über den Rücken. "Unfassbar, was sich hinter dieser gutbürgerlichen Fassade für ein Leid abgespielt hat", so die Dorfbewohnerin. Wie berichtet, dürfte Erwin K. - für ihn gilt die Unschuldsvermutung, auch wenn Kriminalisten seinen Freitod in einer Gefängniszelle als Mordgeständnis werten - seit 15 Jahren ein Schreckensregime geführt und die Mädchen regelrecht terrorisiert haben: psychisch, körperlich, sexuell. Keine Disco, kaum Ausgang!

Nachbarin: "Es gab nie näheren Kontakt"
Als der gutsituierte Ingenieur (54) ab 1998 das Haus baute, kam er an den Wochenenden mit den Schwestern, die er in Ungarn gleichsam als "Pflegevater" adoptiert hatte, nach Eggern. "Wir haben uns immer gegrüßt. Es gab aber nie näheren Kontakt", so die Nachbarin. Offenbar hatte der als Räuber und Triebtäter Vorbestrafte Angst, seine Vergangenheit, vor allem aber seine perversen Sex-Übergriffe auf die minderjährigen Ziehtöchter, könnten auffliegen. "Seit er bei uns wohnte, habe ich ihn einmal gesehen", so der Bürgermeister.

Mordgeheimnis mit ins Grab genommen
Somit schaffte es der feine Herr Ingenieur, ein weiteres Geheimnis zu verbergen. Nicht, dass er bereits zweimal verheiratet gewesen war und Vater zweier Kinder ist, sondern wie er seinen Luxus-Lebensstil finanzieren konnte. Er lebte nämlich vom Vermögen einer bevormundeten Ex-Frau. Von der psychisch kranken Zinshausbesitzerin soll der Selbstmörder Unsummen "abgepumpt" haben. Wahrscheinlich hätte er den Mord und die Verbrennung von Anita ebenso als grausiges Geheimnis mit ins Grab genommen – wären die Mordermittler des LKA-Niederösterreich (Gruppe Etz) nicht so hartnäckig gewesen...

von Christoph Matzl und Florian Hitz, Kronen Zeitung

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