Die Staatsanwaltschaft Feldkirch ermittelte seit März 2010 in der Causa. Berchtold soll sich im Herbst 2009 auf einer Klausurtagung der Feldkircher ÖVP im Bregenzerwald an einer Parteikollegin vergangen haben, angeblich in seinem Hotelzimmer. Der 56-jährige Berchtold weist die Beschuldigung "ganz entschieden" zurück. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Oktober 2010 legte Berchtold sein Amt als Bürgermeister und Präsident des Vorarlberger Gemeindeverbands zurück und ging in den Krankenstand. Wegen "unzähliger Zeichen der Solidarität aus der Bevölkerung" und des Rückhalts seiner Familie meldete er sich am Dienstag in den Dienst im Rathaus zurück.
Bürgermeister Berchtold zeigte sich enttäuscht, dass die Staatsanwaltschaft für die Entscheidung über eine mögliche Anklageerhebung "ein dreiviertel Jahr gebraucht hat". Letztlich sehe er aber in einem ordentlichen Gerichtsverfahren "die beste Möglichkeit, die erhobenen Vorwürfe eindeutig zu klären und durch einen Richterspruch endgültig aus der Welt zu schaffen". Er vertraue der Gerichtsbarkeit und erwarte sich nichts anderes als einen Freispruch. Von der Öffentlichkeit erhoffe er sich, dass die Unschuldsvermutung "tatsächlich gelebt wird". Sein Verteidiger Karl Rümmele wollte das Einlangen der schriftlichen Anklage abwarten und dann über einen möglichen Einspruch gegen die Anklageerhebung entscheiden.
Gemeindeverband steht hinter Berchtold
Ob Berchtold auch als Gemeindeverbandspräsident wieder ins Amt zurückkehrt, ist vorerst unklar. Die Entscheidung darüber liege ausschließlich bei Berchtold selbst, erklärte Harald Sonderegger, Vizepräsident des Gemeindeverbands. Der Gemeindeverband steht dezidiert hinter Berchtold und verwies auf die Unschuldsvermutung.
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