Mehr als "Best-of"

Nicht in Wien – in Tirol: Dorfer gibt “bisjetzt”-Premiere

Adabei
06.12.2010 11:50
Nicht in Wien, sondern in Tirol - genauer in Innsbruck - wird Alfred Dorfer mit seinem neuen Stück "bisjetzt" Österreich-Premiere feiern. Es ist ein "Best-of", aber nicht nur. Es ist mehr! Dorfer zieht Schlüsse: aus 25 Jahren Bühnenleben, aus dem Zeitgeschehen. Der Donnerstag darf mit Spannung erwartet werden.

Alfred Dorfer zieht mit seinem neuen Stück "bisjetzt" Bilanz. Seine größten Erfolge, seine größten Rollen - all das bringt er nun wieder auf die Bühne. Ein "Best-of" nach dem Motto "Meine besten Jahre"? Oder gar zum Karriereende? Natürlich nicht! Alfred Dorfer wäre nicht Alfred Dorfer, wenn er nicht mehr vorhätte. Bei einem Kaffee im Innsbrucker Treibhaus verriet der Kabarettist der "Krone", was es mit dem Stück auf sich hat, philosophierte über Veränderungen und verriet, was ihn an Tirol bindet.

Das Beste gleich zuerst: Dank Treibhaus-Chef Norbert Pleifer wird die Österreich-Premiere von "bisjetzt" am Donnerstag (20 Uhr) im Treibhaus in Innsbruck stattfinden. "Ich habe seit meinen Anfängen 1985 eine besondere Beziehung zu Tirol, zu Norbert und zur Stadt Innsbruck. Hier zu spielen, ist, wie nach Hause zu kommen", schwärmt Dorfer.

Und was erwartet das Tiroler Publikum?
"Kein simples Best-of! Es ist ein Stück mit Inhalten meiner größten Erfolge, aber auch mit neuen Aspekten. Ich schlüpfe in meine bekanntesten Rollen und kommentiere aber auch die Zeit und Veränderungen", erklärt der Kabarettist und Satiriker zu seinem Jubiläums-Stück. Denn seit 25 Jahren geißelt er schon Politiker und hält der Gesellschaft den Spiegel vor.

Nicht verwunderlich, dass Dorfer dabei an Meilensteine der jüngeren Geschichte Österreichs denkt. So fragt er sich beispielsweise, wie wirkt Hainburg nach oder wie das Volksbegehren "Österreich zuerst" aus dem Jahr 1993. Hat ein Polit-Satiriker eigentlich auch Angst vor solch radikalen politischen Entwicklungen oder sieht er nur Stoff für seine Stücke? "Angst habe ich zum Beispiel nicht vor einem Rechtsruck! Die FPÖ hat sich als Kompetenz für Unzufriedene etabliert. Es wäre aber völlig verblödet anzunehmen, dass 27 Prozent der Wiener rechtsradikal sind. Was mir Sorgen macht, ist, dass sich die Menschen von der Politik abwenden. Dieses Desinteresse zieht sich durch alle Schichten und Altersklassen."

Kein Neid auf deutsche Comedy-Stars
Einen Testlauf für "bisjetzt" hat es bereits gegeben - in München. Das deutsche Publikum war begeistert. Obwohl unsere Lieblingsnachbarn sich manchmal erst an den österreichischen Humor gewöhnen müssen. Sind es in Deutschland doch eher die Comedy-Stars, die mit seichtem Humor ganze Arenen füllen. Blickt man als österreichischer Kabarettist eigentlich mit Neid über die Grenze? "Nein! In so einer Veranstaltungshalle möcht' ich nicht einmal eine Wurstsemmel essen!"

von Manuel Diwosch, Tiroler Krone

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(Bild: kmm)



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