Sitzprotest

F: Aufstand von Passagieren verhindert Flug

Ausland
06.12.2010 08:53
Ein wütender Aufstand von Passagieren einer Billigfluglinie hat am Wochenende im französischen Toulouse einen Flugkapitän am Start gehindert. Der Protest ging so weit, dass mehr als 80 Reisende sogar eine ganze Nacht im Flieger verbrachten.

Die Reisenden waren kurz vor dem Abflug am späten Samstagabend darüber informiert worden, dass ihre Maschine auf dem Weg in die nicht einmal zwei Flugstunden entfernte marokkanische Stadt Casablanca zwei Mal zwischenlanden würde - was eine Verzögerung von bis zu sechs Stunden für die Reisenden bedeutet hätte.

Auf die Durchsage hin entzündete sich ein wütender Protest. Wie Passagiere berichteten, hätten weitere Fluggäste sich geweigert, sich hinzusetzen und anzuschnallen. Aber nicht nur die verzögerte Reise regte die Passagiere auf, sondern auch wie mit ihnen umgegangen worden sei. Medien gegenüber berichteten Insassen, dass die Crew unhöflich gewesen sei. Man habe auch keine weiteren Informationen erhalten. Der Kapitän habe sich geweigert, mit den Fluggästen zu diskutieren, den Flug gestrichen und die Passagiere zum Aussteigen aufgefordert. Als das nichts half, habe er einfach Licht und Heizung abgeschaltet.

Im Flugzeug übernachtet
Mehr als 80 Reisende weigerten sich allerdings und verbrachten die gesamte Nacht zum Sonntag im Flieger. Die letzten stiegen überhaupt erst am Nachmittag aus, nachdem die Fluggesellschaft Jet4you einen Ersatzflug auf dem direkten Weg organisiert hatte.

Die Zwischenlandungen in Lyon und in Bordeaux waren eingeplant worden, weil eine andere Maschine der marokkanischen Airline einen Defekt hatte und gestrandete Passagiere eingesammelt werden sollten.

Die genauen Umstände des Aufstands soll nun eine Untersuchung klären. Wenn die Fluggesellschaft fahrlässig gehandelt habe, werde es Konsequenzen geben, kündigte der zuständige französische Staatssekretär Thierry Mariani an.

Parallelen zu Ryanair-Vorfall
Erst vor drei Wochen hatten die Passagiere der britischen Billigfluggesellschaft Ryanair mit einem stundenlangen Sitzstreik in der Maschine ihrem Ärger Luft gemacht, weil ihr Flug nicht nur Verspätung hatte, sondern statt in Paris im belgischen Lüttich landete (siehe Infobox).

Symbolbild

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