Wacker in der Krise

Himmelsstürmer auf der extremen Talfahrt

(Bild: AP)

Eine Talfahrt der ehemaligen Himmelsstürmer, die kein Ende zu nehmen scheint: Wacker Innsbruck kam am Samstag 20.21 Uhr an seinem Tiefpunkt in der Bundesliga 2010/11 an - ein 1:3 gegen einen Gegner (Kapfenberg), der noch im September auf eigenem Platz vorgeführt wurde (4:2)! Nun sollte Coach Walter Kogler endlich die Reißleine in die Hände bekommen…

Irgendwie bezeichnend: Die Minus-Kulisse am Tivoli (5.700/erstmals in dieser Saison nicht fünfstellig) brachte bei Minus-Temperaturen (-5 Grad) nicht einmal die Kraft auf, einen schwachen, teilweise sogar peinlichen FC Wacker mit Pfiffen in die Kabine zu verabschieden. Vielleicht aber dauert der "Minus-Lauf" (sechs Punkte aus elf Runden) auch schon zu lange an, um wirklich überraschen zu können. Selbst die Niederlage gegen einen von Verletzungspech gebeutelten Nachzügler nicht…

Lethargie & Ratlosigkeit
Walter Kogler muss die richtigen Antworten finden - und die Mannschaft für den winterlichen Bundesliga-Showdown im Hanappi-Stadion aufrichten. Nur:

• Wie kann der Coach die schwarz-grüne Offensive in nur einer Woche wieder oberhaus-tauglich (nur vier Treffer in elf Runden!) machen? Und die früher schon gezeigte Unerschrockenheit zurückbringen? Die schwierigste Aufgabe.
• Wie redet er seinen Schützlingen die spielerische Leichtigkeit vergangener Tage zurück? Und die Umständlichkeit aus? Eine schwere Aufgabe.
• Wie kann der 42-jährige Kärntner seine Abwehr, die gegen Kapfenberg erstmals in der laufenden Meisterschaft richtig inferior agierte, schnellstens stabilisieren? Die vermeintlich leichteste Aufgabe.

Nach möglichen Lösungsansätzen wurde auch bei der stimmungsgedämpften Weihnachtsfeier am Sonntag nach der bittersten Saisonpleite in der Innsbrucker Villa Blanca gesucht. "Elementar wird sein, dass wir unser solides Zweikampfverhalten, unsere Aggressivität vom ersten Bundesliga-Viertel wiederfinden", so Kogler. Damit der erste Schritt ins dritte Viertel (am Samstag in Wien gegen Rapid) ein vielleicht erfolgreicher sein kann…

von Gernot Gsellmann, Tiroler Krone