250.000 saßen fest

Spanien: Streikende Fluglotsen sollen bestraft werden

Ausland
05.12.2010 12:44
Spanien wird die Fluglotsen zur Rechenschaft ziehen, die den Luftverkehr mit einem wilden Streik 24 Stunden lang lahmgelegt haben. "Der Ausstand wird Konsequenzen haben", sagte Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba in der Nacht auf Sonntag in Madrid. In Österreich hat sich die Lage bei Flügen nach Spanien mittlerweile wieder normalisiert. International soll es aber noch bis Montag zu Behinderungen kommen.

"Wir lassen uns von den Lotsen nicht erpressen", betonte Rubalcaba nach einem Krisenkabinett in Madrid. Die Staatsanwaltschaft in der spanischen Hauptstadt führte Ermittlungen gegen die Teilnehmer des Streiks. Die Flughafengesellschaft AENA leitete Disziplinarverfahren gegen die Lotsen ein. Mehrere Organisationen erstatteten Strafanzeige.

Der Innenminister versicherte, dass sich ein Chaos wie am Freitag und Samstag auf den spanischen Flughäfen nicht wiederholen werde. Die Lotsen hatten mit einer nicht angemeldeten Arbeitsniederlegung den Luftverkehr in ganz Spanien zum Erliegen gebracht. Erst am Samstagnachmittag starteten auf den Großflughäfen von Madrid, Barcelona, Palma de Mallorca und den Kanarischen Inseln wieder Maschinen. Nach Angaben des Ministers wird die Lage sich erst am Montag wieder vollständig normalisieren. In Österreich laufen die Flüge nach Spanien bereits jetzt wieder planmäßig, wie Austrian und Flyniki bestätigten.

Streik vermieste Spaniern langes Wochenende
Der wilde Streik hatte Spaniens Regierung am Samstag erstmals seit Ende der Franco-Diktatur vor 35 Jahren den Alarmzustand ausrufen lassen. Das Militär übernahm die Gewalt über die Kontrolltürme, um die Streikenden zur Arbeit zu zwingen. Den Lotsen wurde mit Schnellverfahren vor Militärgerichten und Haftstrafen von bis zu 15 Jahren gedroht. Der Streik wirkte sich in ganz Europa aus, etwa 250.000 Passagiere saßen am Samstag fest. Erst am Nachmittag wurde der Luftraum über Spanien wieder geöffnet.

Auslöser des Streiks war ein Streit über Gehälter und Arbeitszeiten. Das Chaos wurde dadurch vergrößert, dass Tausende von Spaniern in ein langes Wochenende aufbrechen wollten. Am kommenden Montag ist ein Nationalfeiertag in Spanien. Auch der Mittwoch ist für die meisten Spanier arbeitsfrei. Die spanische Regierung hat in der Schuldenkrise ihren Sparkurs zuletzt noch verschärft. Die Wirtschaft des Landes hängt stark vom Tourismus ab, der etwa elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.

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