Sowohl bei Wiener Wohnen als auch in der "Krone" laufen die Telefone heiß. "Seit Montag haben wir keinen einzigen Schneeräumer gesehen. Ältere Menschen trauen sich gar nicht mehr auf die Straße, und niemand fühlt sich verantwortlich", wettern Mieter der Per-Albin-Hansson-Siedlung. Ähnlich tönt es aus der Großfeldsiedlung und vielen anderen Bauten quer durch Wien. Eine Ärztin aus der Hetzendorfer Straße berichtet von schweren Stürzen ihrer Patienten. Die Stadt will das totale Schneechaos rasch beseitigen. Wiener Wohnen schichtet Personal in den Außendienst um, zusätzliche Schaufler wurden eingestellt.
Schadensersatzklage möglich
Zudem werden Hausbesorger angehalten, auch Wege zu räumen, für die sie eigentlich nicht zuständig sind. Teuer kommt die Misere auch die Räumfirma. "Die zahlt jeden Tag hohe Pönalstrafen für ihre nicht erbrachten Leistungen", erklärt ein Sprecher von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Über eine Schadenersatzklage wird zumindest nachgedacht.
Weniger Betriebskosten für Betroffene
Mit dem Schneeräumunternehmen schloss die Stadt nach einer Ausschreibung einen Betreuungsvertrag ab: "Dass es zu derart massiven Problemen kommt, war nicht vorherzusehen. Die hatten gute Referenzen." Wichtig für die Mieter: Jeder Tag ohne Räumung soll sich in den Betriebskosten niederschlagen – in Form von Abzügen, heißt es im Rathaus. Dort, wo Hausmeister räumen, sind keine Missstände bekannt. Ab Jänner will die Stadt neue aufnehmen.
von Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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