Lokalaugenschein

Graz im Schnee – kuriose Szenen und frustrierte Städter

Steiermark
03.12.2010 11:43
Die Menschen in der steirischen Landeshauptstadt haben Freitag früh höchst unterschiedlich auf die heftigen Schneefälle reagiert: Manche nahmen es mit Humor, die meisten gelassen, einige machten sich zu Fuß auf den Weg zur Arbeit. Ein paar Hartgesottene wollten sogar an einem solchen Tag nicht auf das Fahrrad verzichten...

"Es war heute eher mühsam", stöhnte ein Radfahrer am Jakominiplatz, der aus der Vorstadt angestrampelt gekommen war. Trotz deutlich weniger Individualverkehr auf den Straßen ging es bei rund 15 bis 20 Zentimetern Neuschnee in den Morgenstunden eher zäh voran.

Hochs und Tiefs beim Warten auf die Bim
An der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 7 in Graz-Wetzelsdorf/Eggenberg wurden die Fahrgäste auf ihre Geduld hin getestet: Das Display zeigte eine Wartezeit von 25 Minuten bis zur nächsten eintreffenden Bahn an. Als endlich auf fünf Minuten heruntergezählt war, sprang die Anzeige wieder auf 25 Minuten hinauf - die meisten Wartenden nahmen es gelassen, bei manchen sorgte die Situation sogar für Heiterkeit. Verschärfend kam aber hinzu, dass plötzlich eine leere Fahrschul-Tram in die Endstation einfuhr und gleich wieder "durchstartete". "Heute Fahrschule? Ja, sicher!" so ein älterer Herr etwas resignierend.

Taxi-Fahrgemeinschaften
Taxistände waren begehrte Plätze für Grazer, die mit den Öffis nicht wirklich weiterkamen, denn zwischen 8.00 und 9.30 Uhr "klemmte" es bei vielen Tram-Verbindungen. Spontan bildeten sich Fahrgemeinschaften: "Wir müssen zum Bahnhof - will jemand mit uns fahren?" riefen zwei schon etwas eingeschneite Herren den auf eine Bim wartenden Menschen zu - schnell war das Taxi ausgebucht, beim nächsten funktionierte es ebenso.

Geforderte Hardcore-"Biker"
Auch Radfahrer ließen sich nicht von der Witterung abschrecken, wenngleich auch wohl nur mehr die Hardcore-Radler unterwegs waren. Diese waren allerdings in ihrer Aufmerksamkeit gefordert, nicht etwa in im Schnee verborgene Straßenbahnschienen zu geraten. Im Stadtgebiet waren auch deutlich mehr Pkws mit Schneeketten zu sehen. In Bereichen wie dem Stiftingtal im Osten oder dem Neupauerweg im Westen der Stadt blieben dennoch Fahrzeuge hängen, was sich wiederum verzögernd auf den Busverkehr auswirkte.

Bus-Verzögerung bis zu 95 Minuten
Gegen 10 Uhr hatte sich die Situation dann wieder einigermaßen normalisiert - der Großteil der in die Arbeit eilenden Menschen war befördert worden. Spitzenreiter bei den Verspätungen war laut Grazer Verkehrsbetrieben die Buslinie 33 mit 95 Minuten, bei manchem Tramlinien war es bis zu einer Stunde. "Wir haben unsere Leute aus dem Urlaub zurückgeholt und fahren mit allem, was da ist", so Sprecher Gerald Pichler. "Aber wenn Autos an Engstellen hängen oder Ampeln ausfallen, stehen wir auch." Im Schnitt habe aber die Verspätung bei Bussen rund 20 Minuten und etwa zehn Minuten bei Trams betragen.

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