Künftig Sanktionen

FIS macht nach Rennläufer-Kritik auf “scharf”

Sport
03.12.2010 11:20
Die intensive Läufer-Kritik nach dem abgebrochenen Schlechtwetter-Trainingslauf in Beaver Creek hat Folgen. Nach der harten Reaktion von FIS-Renndirektor Günter Hujara (Bild) haben sich zwar offensichtlich viele Läufer entschuldigt, dennoch legte der Deutsche einen Tag später noch einmal nach.

Man werde nicht zögern, künftig bei Vergehen den entsprechenden Sanktions-Paragrafen der Internationalen Ski-Wettkampfordnung IWO anzuwenden, erklärte Hujara. Bis zu 100.000 Schweizer Franken (umgerechnet 76.000 Euro) drohen laut IWO bei Vergehen, deren Sanktionen in Artikel 223 geregelt sind. Der Spielraum reicht von Akkreditierungsentzug, Disqualifikation und Ausschluss bis zu hohen Geldstrafen und betrifft nicht nur alle für FIS-Bewerbe akkreditierte, sondern auch nichtakkreditierte Personen, die sich innerhalb des örtlichen Wirkungsbereiches eines Wettkampfes befinden. Die Jury kann für Vergehen noch vor Ort sofort Strafen bis zu 5.000 Franken (3.800 Euro) aussprechen.

FIS wegen Läufer-Kritik verärgert
Die intensive und von den Medien nach außen getragene Läufer-Kritik hatte in Colorado für Ärger im Ski-Weltverband (FIS) geführt. Hujara hatte danach professionelleres Verhalten der Sportler eingefordert, was vielfach als "Maulkorb" interpretiert wurde.

"Mit normaler Kritik leben wir problemlos. Wenn es aber unter die Gürtellinie geht oder man das Ansehen des Sports beschädigt, werden wir nicht zögern, künftig Konsequenzen zu ziehen", erklärte der 58-jährige FIS-Funktionär. Gemeint seien damit vorrangig Dinge wie das sogenannte "bad mouth talking", aber auch der berühmte "Stinkefinger".

"Weiß, dass ich jetzt wieder der Oberlehrer bin"
"Mir ist klar, dass ich in Europa nun wieder der Oberlehrer bin. Aber wir wollen professionellen Sport betreiben, daher müssen wir uns auch professionell verhalten - mich eingeschlossen", sagte Hujara am Donnerstagabend beim für Medien offenen Team-Captains-Meeting in Beaver Creek. "Deshalb nehme ich diese Rolle als 'Oberlehrer' gerne wieder an. Ich will einen Prozess in Gang setzen, und es war Zeit zu reagieren", gab sich der Deutsche kämpferisch.

Hujara ist - wie der Norweger Atle Skaardal bei den Damen - als Chef-Renndirektor sowohl für die Organisation als auch für den Ablauf und die Sicherheit der alpinen Herrenrennen verantwortlich. Dazu steht er meist bereits vor Sonnenaufgang persönlich auf Skiern auf dem Berg, leitet am Abend auch noch die Organisationssitzungen und ist zudem noch Referee. Jetzt muss er eventuell auch noch "Polizei" spielen. Hujara: "Ich will die Läufer nicht bestrafen. Ich will nur, dass dieser Sport professionell abläuft."

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(Bild: KMM)



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