Es geht nur um Geld

Die Profi-Bettler pfeifen auf Lebensmittel

Kärnten
02.12.2010 18:21
Der Ärger ist groß. In einer "Krone"-Online-Umfrage sprechen sich 93 Prozent dagegen aus, die Profi-Bettler weiter zu unterstützen. Und auch die Kirche ist dagegen. Priester verkünden es inzwischen in den Gotteshäusern, und selbst Caritas-Direktor Viktor Omelko stellt klar: "Ich spende auf der Straße keinen Cent!"

Der Chef der Kärntner Caritas ist eigentlich beruflich zum Helfen verpflichtet: "Ich lasse auch niemanden im Regen stehen, der Hilfe braucht. Bei uns kriegt jeder Unterstützung bei Behördenwegen, Essen, Kleidung, ja selbst Geld. Wenn er glaubhaft versichern kann, wofür es gebraucht wird."

Anonymen Handaufhaltern etwas zu geben, hält Omelko für falsch: "Ich spende auf der Straße nichts. Diese Leute haben kaum was davon, der Großteil der Gelder geht nämlich nur an ihre Bosse. Sie sind wie ausgebeutete Angestellte." Vielmehr müsse man endlich EU-weit daran gehen, Strategien gegen die Armut in den Ostländern zu entwickeln, damit der Betteltourismus hintan gehalten wird. Omelko: "Vor Kurzem erst hat die Polizei eine Gruppe von Bettlern aus einem Schuppen geholt. Da waren auch Kinder darunter. Wäre es nicht mitten in der Nacht gewesen, hätten wir natürlich geholfen; so waren aber unsere Schlafstellen besetzt und nichts anderes mehr zu organisieren", bedauert der Caritas-Chef.

Bettler warf gespendetes Essen weg
Er ist zwar gegen das Bettelverbot, appelliert aber dennoch dringend, nichts zu geben. Denn die Bettler seien nur aufs Geld scharf. Eine Ferlacherin musste dieser Tage mit ansehen, wie einer der Männer, die die Hand aufhalten, gespendetes Essen in den Müll warf. "Jetzt weiß ich, dass es denen nur ums Geschäft geht", erzählt sie sehr enttäuscht.

Über die Forderung des FPK Klagenfurt nach einem Bettelverbot im Landespolizeigesetz soll übrigens schon bald entschieden werden.

von Serina Babka, "Kärntner Krone"

Siehe Abstimmung in der Infobox!

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