"Politik inoffiziell"

Ex-Hypo-Vorstände finden wegen Skandals keine Jobs

Kärnten
02.12.2010 09:47
Zwei Hypo-Opfer der besonderen Art haben sich am Mittwoch im U-Ausschuss des Landtages präsentiert: Die beiden früheren Vorstandsmitglieder Thomas Morgl (Bild) und Wolfgang Peter sind auf Arbeitssuche, haben aber wegen ihrer Verbindung zum Hypo-Skandal Probleme, einen neuen Job zu finden.

Morgl, der im Sommer selbst gekündigt hat, unterstützt als geringfügig Beschäftigter eine gehörlose Steuerberaterin. Peter, den die Hypo im August entlassen hat, ist arbeitslos. Beiden war anzumerken, dass sie sich ein so abruptes Karriereende nicht erwartet haben.

Ehemaliger Boss schwänzte Ausschuss
Sowohl gegen Morgl wie gegen Peter ermittelt die Staatsanwaltschaft, gegen Peter läuft auch ein von der Hypo angestrengter Schadenersatz-Prozess. Der betrifft mit Josef Kircher einen weiteren ehemaligen Hypo-Boss, der am Mittwoch ebenfalls vor den Ausschuss geladen war. Während Peter im Landtag erschien, sagte Kircher wegen des Gerichtstermins ab - erschien jedoch auch nicht vor Gericht. Ausschuss-Obmann Rolf Holub will nun Konsequenzen prüfen lassen.

Karl-Heinz Grasser als unwilliger Zeuge
Wie überhaupt härter gegen unwillige Zeugen vorgegangen werden soll. Das könnte auch Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser treffen, dessen Anwalt Manfred Ainedter kurz und bündig mitteilt, Grasser sei nicht verpflichtet und daher auch nicht bereit, als Zeuge vor dem U-Ausschuss auszusagen. Der frühere leitende Staatsanwalt Dietmar Pacheiner, der den Ausschuss rechtlich unterstützt, weist immer wieder darauf hin, dass durchaus die Verpflichtung besteht, auszusagen.

"Vom Verkauf habe ich aus Medien erfahren"
Inhaltlich brachten Morgl und Peter wenig Neues. Morgl ließ wissen, dass Vorstände bei den Wiener Großbanken wesentlich besser bezahlt würden als bei der Hypo: "Von 500.000 Euro brutto pro Jahr aufwärts." Peter überraschte damit, dass die zahlreichen Prüfungen vor der Übernahme durch die BayernLB mit dem Einstieg von Tilo Berlin und seiner Investoren begründet worden seien: "Vom Verkauf an die BayernLB habe ich erst aus den Medien erfahren." Bei Fragen nach dem Verkauf und Kredit-Pleiten entschlug sich vor allem Morgl wegen laufender Verfahren der Aussage.

Auszug aus der Serie "Politik inoffiziell" von Waltraud Dengel, "Kärntner Krone"

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