Trotz Granatangriff

China stärkt Nordkoreas Kim Jong Il den Rücken

Ausland
01.12.2010 18:23
Wenige Tage nach dem Angriff der nordkoreanischen Armee auf die südkoreanische Insel Yeonpyeong hat China dem stalinistischen Regime von Kim Jong Il den Rücken gestärkt. Die Festigung der freundschaftlichen Beziehungen sei "unerschütterliche politische Strategie der chinesischen Partei und Regierung", sagte der Vorsitzende der chinesischen Volkskammer, Wu Bangguo. Bei dem in aller Welt scharf verurteilten Vorfall vom November waren zwei Soldaten und zwei Zivilisten getötet worden.

Der chinesische Außenminister Yang Jiechi hatte zunächst noch recht neutrale Töne angeschlagen, indem er am Mittwoch Seoul und Pjöngjang erneut zu Zurückhaltung und zur Rückkehr zum Dialog aufrief. China versuche nicht, "irgendeine Seite zu schützen", erklärte er laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua.

Bei einem Besuch des Präsidenten der nordkoreanischen Volksversammlung in Peking ließ der Vorsitzende der chinesischen Volkskammer, Wu Bangguo, dann aber wenig Interpretationsspielraum. Die stetige Festigung der freundschaftlichen Beziehungen zu Nordkorea sei "unerschütterliche politische Strategie der chinesischen Partei und Regierung", sagte Wu.

Zudem blockiert die Vetomacht China nach Angaben von Diplomaten im UN-Sicherheitsrat jede Aktion gegen Pjöngjang. Das Zerwürfnis gehe inzwischen so weit, dass am Dienstag nicht einmal mehr die bisherigen täglichen Gespräche über das Thema stattfanden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP in New York.

Südkorea: "Gefahr weiterer Angriffe ist groß"
Unterdessen sagte der südkoreanische Geheimdienstchef Won Sei Hoon am Mittwoch in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Geheimdienstausschusses des Parlaments, dass die Gefahr weiterer Angriffe Nordkoreas groß sei. Das berichteten mehrere Zeitungen des Landes.

Derweil kündigten die USA und Südkorea zum Abschluss ihres Großmanövers im Gelben Meer trotz scharfer Kritik Nordkoreas eine baldige weitere Militärübung vor der koreanischen Halbinsel an. Das Manöver könne noch diesen Monat oder Anfang kommenden Jahres stattfinden, teilte der südkoreanische Generalstab am Mittwoch in Seoul mit.

"Werden strikt auf nordkoreanische Provokationen reagieren"
Mit dem erneuten Manöver wollten Südkorea und die USA ihre Entschlossenheit demonstrieren, "strikt auf jegliche nordkoreanische Provokation zu reagieren", sagte ein Sprecher des Generalstabs in Seoul. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf Militärkreise, auf Yeonpyeong seien am Mittwoch Boden-Luft-Raketen stationiert worden.

Die Ankündigung der neuen Übung erfolgte am letzten Tag eines groß angelegtes Marinemanövers der beiden verbündeten Staaten im Gelben Meer, das ohne Zwischenfälle endete. Mit der Teilnahme des atombetriebenen US-Flugzeugträgers "USS George Washington" sowie zahlreicher weiterer moderner Kriegsschiffe und Flugzeuge war es das bislang größte gemeinsame Manöver der USA und Südkoreas. Nordkorea hatte die Militärübung scharf kritisiert und erklärt, es bringe die nordkoreanische Halbinsel an den "Rand des Krieges".

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