Na sdarow'je!

Russlands Reiche stehen auf unseren steirischen Schnaps

Steiermark
01.12.2010 10:42
Was ist das Lieblingsgetränk der Russen? Wodka! Doch im Alkoholranking holt - vor allem bei Wohlhabenden, und von denen gibt's reichlich - ein besonderes steirisches Produkt auf: Schnaps! Aber nicht irgendeiner...

Er muss von Waltraud Jöbstl (im Bild links mit Enkelin Carina), der "spirituellen First Lady", sein. Die Frau ist eine Legende, ihre Destillate finden sich auf den Getränkekarten der Top-Gastronomie. Ritz-Carlton, Raffles, Grand Chalet im Schweizer Gstaad. Und natürlich in St. Petersburg.

Prächtig gelegen, Wernersdorf im Weststeirischen, liegt das Reich der Waltraud Jöbstl, die europäische Adresse für Edelbrände. Wenn man so will: Hochprozentiges ist mit ihrem Namen verbunden, Leute aus aller Welt rennen ihr die Tür ein. Äußeres Zeichen des Erfolges: 250 (!) Auszeichnungen...

Aber warum gerade Russland? Ja, das hat schon einen zutiefst familiären Grund. Wenn man so will, ist unsere Schnaps-Weltmeisterin sogar ein bisserl eine Russin. Wie das? Der Urgroßvater war als Kriegsgefangener in der Weststeier - und ist geblieben. Dazu gibt's überhaupt eine wunderschöne Geschichte: Hans Kloepfer, Arzt und regionaler Mundart-Dichter, hat dem Urgroßopa mit dem "G'fangenen Ruß" sogar ein Gedicht gewidmet. Das sagt zumindest die weststeirische Saga, der man jetzt per Spurensuche vor Ort auf den Grund gehen will. Das Poem handelt von furchtbarem Zahnweh. Hätt's den Jöbstl-Schnaps damals schon gegeben, der gute Mann hätte den Schmerz damit garantiert weggeblasen...

Guter Ruf
Aber zurück in die Gegenwart: Dass die Brände aus der Steiermark in Russland einen derart guten Ruf genießen, hat ein paar - eigentlich ganz simple - Gründe: Es gibt kaum vergleichbar Besseres in der gesamten Schnapswelt. Und: Russische Österreich-Urlauber haben Ribisel-, Pfirsich-, Vogelbeerschnaps & Co. in ihren Ferien kennen (und schätzen) gelernt und wollen halt auch in der Heimat nicht mehr darauf verzichten. Dazu haben heimische Firmen die Jöbstl-Produkte gerne als Gastgeschenk exportiert. Und ein Übriges tat die (russische) Spitzengastronomie. Top-Menüs wollen von einem exzellenten Digestif begleitet sein. So einfach kann Erfolg sein...

Der "brennenden Bäuerin" kann man bei ihrer Arbeit übrigens auch über die Schulter schauen. In ihrer Schau-Brennerei vermittelt Frau Jöbstl, wie viel Sensibiliät, Erfahrung, Geduld, Zeit und sogar Liebe die Produktion eines guten Brandes braucht. Na dann - Na sdarow'je!

"Auf einen Sprung nach St. Petersburg" von Gerhard Felbinger und Christian Jauschowetz, "Steirerkrone"

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