12 Stunden im Auto

Brisant: Apothekerin aus NÖ in Vorarlberg geimpft

Vorarlberg
27.01.2021 17:25

Ein neuerlicher Impf-Fall in Vorarlberg sorgt österreichweit für Unmut. Dieses Mal steht allerdings kein Bürgermeister im Kreuzfeuer der Kritik, sondern eine selbstständige Apothekerin aus Niederösterreich, die es im Ländle auf die Anmeldeliste geschafft hatte und dort Anfang Jänner auch gegen Corona geimpft wurde. Brisant: Sie ist Lebensgefährtin des Vorarlberger Apothekerkammerpräsidenten und Präsidenten des Österreichischen Apothekerverbandes. Ihr Vorgehen sorgte in ihrer Branche für reichlich Gesprächsstoff. 

Aufgeflogen ist der Fall deshalb, weil die Apothekerin am 9. Jänner auf Facebook stolz über ihre Impfung berichtete. „Die erste Teil-Impfung hab ich heute erhalten. Es fühlt sich genial an“, schrieb sie und postete dazu ein Bild ihres Impfpasses (siehe unten).

„Dafür bin ich geimpft, früher als in Niederösterreich“
Sechs Stunden sei sie dafür nach Vorarlberg gefahren und dann wieder ebenso lange zurück, „dafür bin ich geimpft - früher als in Niederösterreich“, fügte sie etwas süffisant hinzu. In der Apothekerbranche - vor allem in Niederösterreich - gehen deshalb die Wogen hoch, zumal in den anderen Bundesländern Apotheker noch nicht geimpft wurden. Das Facebook-Posting hat die Apothekerin inzwischen wieder gelöscht.

Lebensgefährte: „Alles korrekt abgelaufen“
Wie „MedMedia“ berichtete, kamen in Vorarlberg alle Gesundheitsberufe am 9. Jänner in einer Impfstraße am Dornbirner Messegelände zum Impfen dran - dazu zählten auch die Apotheker. Zuvor musste man sich per eigenem Berufsgruppen-Code anmelden. Für ihren Lebensgefährten sei alles korrekt abgelaufen. „Sie ist meine Lebensgefährtin, sie hat einen Wohnsitz in Vorarlberg und arbeitet auch immer wieder in meiner Apotheke im Sinne des Familienverbandes mit“, sagte er im Interview mit „MedMedia“. Er selbst habe sie zur Impfung angemeldet.

Wie seine Lebensgefährtin eine eigene Apotheke in Niederösterreich führen kann und gleichzeitig auch in Vorarlberg aushilft, erklärte der Vorarlberger Apothekerkammerpräsident so: „Aufgrund meiner beruflichen Reisen nach Wien pendle ich sicher mehr und helfe auch immer wieder in ihrer Apotheke aus. Ab und zu ist sie aber auch in Vorarlberg.“

Gesundheitsministerium überrascht
Überrascht reagierte man im Gesundheitsministerium über diesen Fall. Die Impfdosen würden auf die Bundesländer nach einem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt. Deshalb sei es sinnvoll, dass jemand dort geimpft werde, wo er oder sie den Lebensmittelpunkt hätte, sagte ein Sprecher von Minister Rudolf Anschober gegenüber „MedMedia“. Rechtlich gebe es aber keine Möglichkeit, das zu verbieten.

Aufregung um geimpfte Bürgermeister
In der Vorwoche gab es österreichweit Aufregung um geimpfte Bürgermeister, die sich beim Anti-Corona-Stich vorgedrängt hatten. Der erste Fall, der öffentlich wurde, war jener des Feldkircher ÖVP-Bürgermeisters Wolfgang Matt. Nach seiner bekannt gewordenen Corona-Impfung und seinem viel diskutierten „ZiB 2“-Auftritt hatte sich Matt schließlich entschuldigt: „Im Nachhinein betrachtet, war mein Handeln unüberlegt, und ich würde heute in derselben Situation anders handeln.“ Danach wurden zahlreiche weitere Fälle von Bürgermeistern bekannt. 

In der Tat, kaum ein Thema regt das Land zurzeit mehr auf als die Impfvordrängler, die Menschen jene Dosis wegnehmen, die sie eindeutig dringender brauchen. Klar geregelt ist ja die Impfreihung durch die Bundesregierung, ein jeder, der sie nicht beachtet, muss dies - solange es keine Sanktionen dagegen gibt - mit seinem Gewissen vereinbaren.

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