krone.at-Kolumne

Was die Regierung besser machen muss

Politik
27.01.2021 12:11

Trotz aller teils berechtigter, teils übersensibler Kritik: die türkis-grüne Bundesregierung hat grundsätzlich vieles richtig gemacht. Das ist in einer Krise gar nicht so einfach. Dennoch ist da eine Sache, an der Kurz und sein Team dringend arbeiten müssen…

Die politischen Vertreter sind in dieser Pandemie nicht um ihren Job zu beneiden. Die unvorhersehbare Lage, die lange Dauer und die schnöde thematische Einschränkung auf Corona, Corona und nochmal Corona machen diese Legislaturperiode zu allem anderen als einer „g’mahten Wiesen“. Tauschen möchte man da nicht.

Schwurbeln funktioniert in der Krise nicht
Dazu kommt auch noch, dass sich die Bevölkerung als Gegenleistung zu den schwerwiegenden Einschnitten in unser aller Alltagsleben auch Antworten erwartet, die die Verantwortungsträger womöglich selbst gar nicht haben. Auch das sonst so treffsichere Ein-Mal-Eins eines jeden Politikers, das „Schwurbeln“, funktioniert in der Krise nur bedingt: Salbungsvolle Worte vom „Licht am Ende des Tunnels“ sind zwar schön und gut, wann die Kinder wieder in die Schule dürfen, beantworten sie aber nicht.

„Die nächsten Wochen werden entscheidend sein“ nützt sich ab
Ganz im Gegenteil: Viele Worte und wenig Inhalt führen zu Verwirrung und Verdrossenheit. Heilige Mantras à la „Die nächsten Wochen werden entscheidend sein“ nützen sich beim 100. Mal ab und frustrieren mangels Klarheit, wie es denn nun konkret weitergehen wird. Es ist also kein Wunder, dass eine Umfrage der Universität Wien ergeben hat, dass fast die Hälfte der Bevölkerung die Krisenkommunikation der Regierung kritisch sieht und meint, dass sie vor allem Wert auf das Auftreten als auf Inhalte lege. In Sachen Kommunikation mit der Bevölkerung muss die Regierung wieder sicheren Tritt finden.

Man muss der Bevölkerung reinen Wein einschenken
Besser wäre es, den Bürgern schonungslos reinen Wein einzuschenken, selbst, wenn der womöglich schwer verdaulich ist. Wenn die Öffnung am 8.2. ohnehin unsicher ist, sollte man ein fixes Datum erst gar nicht in den Raum stellen. Das weckt nur falsche Hoffnungen und enttäuscht, wenn der Lockdown erneut verlängert werden muss. Bei einem Doch-Doch-Nicht in Sachen Lockerungsmaßnahmen fühlt sich ein jeder, der ein wenig planen will, gefrotzelt. Da ist es besser, nichts zu sagen.

… dann klappt es auch wieder mit dem Rückhalt
Klar ist, dass in einer Pandemie nicht immer alles rund laufen kann. Im Vergleich mit anderen Regierungen auf der Welt haben wir uns trotz so mancher Patzer ganz solide geschlagen. Wenn bloß in der Kommunikation mit der Bevölkerung nachgebessert werden muss, fällt keinem ein Zacken aus der Krone. Und dann klappt es sicher auch wieder mit dem Rückhalt aus der Bevölkerung.

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