Virus-Mutation

Das Tiroler Zillertal darf nicht Südafrika werden

Tirol
27.01.2021 07:44

Nach Bekanntwerden von Fällen der südafrikanischen Virus-Mutation brodelt es in der Tiroler Gerüchteküche massiv. Der grüne Klubobmann Gebi Mair macht sich zudem über Chef-Seilbahner Franz Hörl wegen seiner Infektion lustig. Landeshauptmann Günther Platter hingegen hat absolut kein Verständnis für die „schwarzen Schafe“ in Sachen Corona.

Die Infektionszahlen in Tirol sind zwar weiterhin dreistellig, doch die sogenannte Inzidenzzahl war am Dienstag mit 99 zweistellig. „Auch wenn wir da noch weiter runtermüssen - 50 ist vorerst das Ziel -, sind wir in Tirol auf einem ganz guten Weg“, sagte Platter im Gespräch mit der „Krone“. An der Strategie „Abstand halten, FFP2-Masken tragen, Hygienemaßnahmen einhalten und regelmäßig testen“ müsse daher dringend festgehalten werden.

Neben der britischen und südafrikanischen Mutation ist nun bekanntlich auch noch eine brasilianische Variante aufgetaucht, die über Schmierinfektion, also Berührungen, übertragen wird. „Auch wenn diese Form in Tirol noch nicht aufschlug, ist das Desinfizieren nun wichtiger denn je“, so Platter.

„Null Toleranz“ - Verständnis für Unmut
Kein Verständnis hat er für die schwarzen Schafe zwischen Ebbs, Igls und St. Anton, von denen es immer mehr gibt. „Da darf es null Toleranz geben. Das ist unsolidarisch und muss bestraft werden“, sagt Platter. Wobei er auch Verständnis für den größer werdenden Unmut gegenüber dem Lockdown hat. „Hier muss die Politik der Bevölkerung entgegenkommen“, so Platter kryptisch. Näheres dazu werde man nach der Bund-Länder-Sitzung am Wochenende erfahren. „Aber das Skifahren lassen wir uns sicher nicht verbieten“, stellt er klar.

Südafrika-Mutation: Gerüchteküche brodelt
Zur im Zillertal aufgetauchten Südafrika-Mutation kann und will er nichts sagen. Es geht das Gerücht um, dass mehrere Hoteliers aus Tirol (und aus dem Zillertal) rund um Neujahr zum Golfspielen nach Südafrika geflogen und krank zurückgekommen sein sollen. „Die Behörden werden dem nachgehen“, betont Platter dazu.

Urlauber offenbar keine Virus-Einschlepper
In diesem Zusammenhang fiel auch der Name des burgenländischen Star-Winzers Leo Hillinger, der dort ja ein Anwesen samt Weingut hat. Der Winzer hat sich bei seinem Aufenthalt Ende des Jahres in Südafrika tatsächlich mit Corona infiziert. Rein rechtlich hätte ein etwaiger Aufenthalt während des Lockdowns in Südafrika keine Folgen. Das kann jeder machen. Nach der Rückkehr muss man halt zehn Tage in Quarantäne – nach fünf Tagen kann man sich aber „freitesten“. Am Dienstagnachmittag wurde dann bestätigt, dass zwei Hoteliers in Südafrika waren. Die hatten laut Elmar Rizzoli aber einen negativen Corona-Test.

Grüner macht sich über infizierten Hörl lustig
Apropos Zillertal: Erwischt hat es auch Touristiker und Nationalrat Franz Hörl (ÖVP). Schlimm genug, doch dass sich der grüne Klubobmann Gebi Mair auch noch öffentlich über ihn lustig machte, ist unterste Schublade. Schon klar: Die Politik ist kein Mädchenpensionat, doch mit seinen Bösartigkeiten hat Mair weit übers Ziel hinausgeschossen.

So spannt Mair nach Bekanntgabe der Infektion seines „Lieblingsfeindes“ Hörl gleich einen Bogen zum ominösen Südafrika-Virus und fragt süffisant, ob der schwarze Wirtschaftsbundobmann wohl alle seine Kontaktpersonen informiert habe. „Von Genesungswünschen keine Spur, von Anstand und Manieren ebenso nicht. Diese Tweets von Gebi Mair zeigen, wie weit die Verrohung und der Niveauverlust in Teilen der heimischen Politlandschaft bereits gediehen sind“, ärgert sich ein ÖVP-Politiker.

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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