Problem nicht im Griff

Corona-Tote: Anteil von Heim-Bewohnern gestiegen

Österreich
26.01.2021 06:00

Als im Herbst bekannt wurde, dass ein Großteil der Corona-Toten in Pflegeheimen zu beklagen ist, setzte es heftige Kritik an der Politik, Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) entschuldigte sich sogar im TV dafür. Neue Zahlen zeigen nun: Gebessert hat sich die Lage hernach nicht, zuletzt stieg der Heimbewohner-Anteil unter den Corona-Toten gar.

Dass die Zahl der Corona-Toten im Herbst regelrecht explodiert ist, war vor allem auf die Lage in den Pflegeheimen zurückzuführen: 38 Prozent der Corona-Todesfälle waren - Stand Ende November - in Heimen zu beklagen. Daraufhin hagelte es Kritik, Vizekanzler Kogler entschuldigte sich am Jahresende sogar live im Fernsehen für die Situation in den Pflegeheimen, für die Bund und Länder zuständig sind.

Höchster Wert in der Steiermark
Jetzt zeigt eine der „Krone“ vorliegende Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS durch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne): Der Heimbewohner-Anteil an den insgesamt mehr als 7000 Corona-Todesopfern ist seither sogar noch gestiegen. Mit Stand vom 18. Jänner liegt er österreichweit bei 44 Prozent, am höchsten ist er in der Steiermark mit knapp 55 Prozent.

NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker ist ob dieser Zahlen „schockiert“, sagt er: „Seit Monaten weisen wir darauf hin, dass man die Risikogruppen in den Heimen schützen muss, seit Monaten schauen Kanzler und Gesundheitsminister tatenlos zu, wie die Anzahl der Toten in Alten- und Pflegeheimen steigt.“ Dass laut ihm lediglich in Wien der Anteil der auf Heime zurückzuführende Todesfälle sinkt, zeige aber, „dass man mit gezielten Maßnahmen dieser Entwicklung entgegenwirken kann“.

NEOS fordern einen „Impf-Krisengipfel“
Einmal mehr sei nun belegt, wie wichtig Tempo beim Impfen in den Heimen ist, so die NEOS. „Wir müssen“, sagt Loacker auch hinsichtlich der jüngsten Debatten um Impf-Vordrängler, „die Richtigen impfen, und das sind nun einmal vorrangig Menschen über 80.“ Loacker erwartet sich „ein Machtwort“ Anschobers und einen „Impf-Krisengipfel“ mit Einbindung der Opposition.

Klaus Knittelfelder, Kronen Zeitung

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