20 Stunden Stillstand

IT-Panne setzte Zugverkehr komplett außer Gefecht

Digital
25.01.2021 15:11

Drei Jahre Vorlaufzeit waren nicht genug: Im Norden Chinas hat das Aus des berüchtigten Adobe Flash Players, der Mitte Jänner endgültig zu Grabe getragen wurde, eine Eisenbahngesellschaft kalt erwischt. Sie verließ sich bei ihrer Steuerungs-Software auf Flash - und stellte fest, dass ohne funktionierende Flash-Installation kein Zug mehr fährt.

Hersteller Adobe hatte 2017 angekündigt, seinen Flash Player Anfang 2021 einzustellen. Zum Jahreswechsel war es nun so weit und um sicherzustellen, dass auch sicher niemand mehr mit dem chronisch unsicheren Multimedia-Tool arbeitet, hat Adobe es mit Stichtag 12. Jänner bei den verbliebenen Nutzern automatisch deaktiviert.

Wie „Heise“ berichtet, hat diese Deaktivierung eine Eisenbahngesellschaft im Norden Chinas kalt erwischt. In der Hafenstadt Dalian habe man Flash-basierte Steuerungs-Software für das Eisenbahnsystem im Einsatz, das nach der Deaktivierung komplett ausfiel. Nichts ging mehr: Die Gleisanlagen standen still, es gab keine Betriebsdiagramme der Züge, keine Zugreihenfolge- und keine Rangierpläne mehr.

Eisenbahner spielten noch älteres Flash auf
Die Züge in Dalian standen insgesamt 20 Stunden still, erst nach einem Tag konnte die Software wieder in Gang gesetzt werden. Besonders sicher dürfte sie aber auch nach der Reparatur nicht sein: Dem Bericht zufolge wurde schlicht eine ältere Flash-Version aufgespielt, in die Adobes „Ablaufdatum“ für die automatische Deaktivierung noch nicht eingebaut war.

Adobe Flash galt viele Jahre als eines der gefährlichsten Einfallstore für Hacker und Malware. Die Multimedia-Software wurde vom Hersteller laufend gepatcht, offenbarte aber nahezu im Wochentakt immer neue Lücken. Mit dem Aufkommen von HTML5 als Ersatz für Multimedia-Features verlor das Adobe-Tool zuletzt an Bedeutung. Letztlich kündigte Adobe 2017 an, Flash einzustellen und tat dies Mitte Jänner nun auch.

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