Familie half

24-Jähriger leitete Drogendeals vom Gefängnis aus

Kärnten
25.01.2021 11:53

Ein 24-jähriger Kärntner, Häftling in Karlau, leitete Drogengeschäfte vom Gefängnis aus. Unterstützung hatte er von seiner Freundin und Mutter, die die Cannabinoide auf Stoffstreifen und Briefpapier per Post an über ein Dutzend „Kunden“ in die Justizanstalt Karlau geschickt hatten. 

Über seine Freundin (21) und Mutter (47) hat sich der 24-Jährige Cannabinoide im Darknet besorgt und per Post ins Gefängnis schicken lassen. Seine mindestens 13 „Kunden“ im Gefängnis zahlten mit Paysafe-Codes, die die Frauen einlösten. Die Geschäfte flogen am 23. November auf, wurden aber wegen Nachermittlungen erst jetzt bekanntgegeben, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Dabei leitete der 24-Jährige seine Freundin in Kärnten über ein illegal in seinem Besitz befindliches Telefon an, künstliche Cannabinoide via Bitcoins im Darknet zu beschaffen. Diese wurden in Stoffstücke und Briefpapier von der Freundin und Mutter des Häftlings mittels Postsendungen in die Justizanstalt übermittelt. Um die Zusammenhänge zu verschleiern, fälschten die beiden Frauen Absendernamen und Adressen. Mithäftlinge fungierten als Empfänger, Verteiler und Geldeintreiber.

Dann sind seine Geschäfte aufgeflogen...
Aufgeflogen sind seine Geschäfte, nachdem Justizwachebeamten der Karlau bei der Überwachung von Telefon- und Besuchsgesprächen auf Zahlencodes aufmerksam geworden sind. Sie kontaktierten die Polizei. Gemeinsame Ermittlungen von Justizwache und Grazer Kriminalisten erbrachten, dass ein wegen Suchtmitteldelikten in Haft befindlicher Kärntner seit zumindest Dezember 2019 einen regen Handel mit psychoaktiven Substanzen organisiert hatte.

Mit Drogengeld Markenkleidung gekauft
Seine „Einnahmen“ in Form von Paysafe-Codes transferierte der Kärntner bei Gesprächen in der Besuchszeit an die beiden Frauen. Diese buchten eingelöste Vermögenswerte auf das „Häftlingskonto“ des 24-Jährigen zurück, wodurch er sich Markenkleidung, illegale Telefone oder Suchtmittel finanzierte, heißt es.

Stoffe bei Hausdurchsuchung gefunden
Die 21-Jährige wurde am 23. November 2020 in Kärnten festgenommen. Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten Cannabinoide sicher. Dabei handelt es sich um farb- und geruchsneutrale synthetische Stoffe, welche mitunter lebensgefährlich sein können. Sie konnten mithilfe eines Sachverständigen für pharmazeutische Chemie analysiert werden. Die junge Frau war geständig, sie befindet sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Bei der Mutter wurden Hinweise auf die Transaktionen gefunden. Sie stritt aber bisher ab, etwas von dem Handel ihres Sohnes gewusst zu haben, so die Polizei.

13 Häftlinge ausgeforscht
Außerdem wurden 13 Häftlinge, die Drogen bezogen haben, ausgeforscht. Die Männer (23 bis 41) stammen aus zehn verschiedenen Nationen. Die Insassen wurden getrennt beziehungsweise in andere Haftanstalten verlegt. Zudem ist eine weitere Kärntnerin (34) ins Visier der Ermittler geraten, denn sie hatte ihrem in Haft befindlichen Mann bereits 2019 auf diese Weise Drogen zukommen lassen. Sie wurde angezeigt. 

 Kärntner Krone
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