Lieferverzögerungen

EU droht Impfstoff-Herstellern nun mit Klage

Ausland
25.01.2021 09:41

Angesichts von Lieferverzögerungen hat EU-Ratspräsident Charles Michel die Hersteller von Coronavirus-Impfstoffen vor möglichen Konsequenzen gewarnt. „Wir erwarten, dass die von den Pharmaunternehmen bestätigten Verträge eingehalten werden“, sagte er am Sonntag dem französischen Sender Europe 1. Um die Einhaltung der Verträge zu gewährleisten, könne die EU auch „juristische Mittel“ nutzen, drohte Michel.

Man verstehe, dass es Probleme geben könne, erklärte Michel. Es brauche aber Klarheit über die Gründe. So habe Pfizer anfangs Verzögerungen von Impfstofflieferungen von mehreren Wochen angekündigt. Nachdem man mit der Faust auf den Tisch gehauen habe, sei es dann aber nur noch um eine Woche gegangen.

Nach der Pharmaunternehmen-Kooperation aus Biontech und Pfizer hatte am Freitag auch der Hersteller AstraZeneca angekündigt, zeitweise weniger Impfstoff liefern zu können als ursprünglich geplant. Grund sei eine geringere Produktion an einem Standort in der europäischen Lieferkette, hieß es. Nach Angaben aus der EU-Kommission soll es nun an diesem Montag ein weiteres Treffen des Lenkungsausschusses zur EU-Impfstrategie zu den Lieferverzögerungen geben.

Bis Herbst sollten 70% der Erwachsenen geimpft sein
Die Brüsseler Behörde geht eigentlich davon aus, dass die Mitgliedstaaten mit den von ihr eingekauften Impfstoffen bis Ende des Sommers mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung impfen können. EU-Ratspräsident Michel räumte am Sonntag ein, dass dieses Ziel nur schwierig zu realisieren sein werde.

Sechs Verträge über 2,3 Milliarden Impfdosen
Eigenen Angaben zufolge hat die Kommission bisher sechs Verträge über 2,3 Milliarden Dosen künftiger Impfstoffe genehmigt. So gibt es beispielsweise mit Biontech/Pfizer Abmachungen über 600 Millionen Dosen und mit AstraZeneca über bis zu 400 Millionen Dosen.

Das britisch-schwedische Unternehmen AstraZeneca hat seinen Impfstoff zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird in Großbritannien bereits seit 4. Jänner genutzt. Für diese Woche wird auch eine Zulassung in der Europäischen Union erwartet.

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