Wirbel um Impfung

„Pauschalverurteilung ist für mich ungerecht“

Tirol
25.01.2021 13:10

Als „völlig überzogen“ bezeichnet ein Heimleiter aus dem Tiroler Oberland die vernichtenden Reaktionen auf Impfungen abseits der Zielgruppen. Es gebe Situationen, in denen man spontan die Entscheidung treffen müsse, ob die Mangelware Impfstoff weggeschmissen oder doch verimpft wird. 

Organisierte Aktionen von Bürgermeistern und deren Umfeld seien natürlich abzulehnen. Dass aber neue, unvorhersehbare Situationen in der Praxis auftreten können, habe er an den zwei Impftagen im Heim erlebt. Der Leiter eines Oberländer Pflegeheimes verweist darüber hinaus auf das Schreiben der Landessanitätsdirektion vom 31. Dezember. Demzufolge „können und sollen“ sich neben den Bewohnern und dem gesamten Personal auch „Personen mit einer regelmäßigen Tätigkeit oder einem regelmäßigen Aufenthalt in Alten- und Pflegeheimen“ frühzeitig impfen lassen.

„Das kann nach meinem Dafürhalten etwa bei einer gemeindeeigenen Institution oder einem Pflegeverband der Bürgermeister sein, auch ein Pfarrer geht regelmäßig ein und aus“, interpretiert der Leiter, der namentlich nicht genannt werden möchte.

„Offene Impf-Ampulle hält wenige Stunden“
Und man dürfe eines nicht vergessen: Als der Impfstoff bestellt wurde, sei die Rede von fünf Dosen pro Ampulle gewesen. „Am Tage der Impfung in unserem Haus waren es plötzlich sechs“, sagt der Heim-Primus, „ein Überschuss war also vorprogrammiert. Gott sei Dank waren wir mit der Bestellung sehr zurückhaltend. Ist eine Ampulle einmal offen, hält der Inhalt nur noch wenige Stunden. Da kann ich nicht jemanden aus der Zielgruppe herzaubern.“ Außerdem müsse der Arzt dann ja wieder in seine Ordination.

„Wegschmeißen wäre konfliktfreier gewesen“
Er bedauert, dass die österreichische Lösung, nämlich den übrig gebliebenen Impfstoff wegzuschmeißen, besser, jedenfalls aber konfliktfreier gewesen wäre. Einige würden zu Unrecht „durch den Dreck gezogen“. Zu kritisieren sei leicht. Absolut nichts zu kritisieren war im Zusammenhang mit den zwei Impftagen am 12. und 13. Jänner im Oberländer Heim. Alles habe perfekt geklappt.

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