Ach übrigens...

Hilfe kommt aus Frastanz

Vorarlberg
27.01.2021 10:30

„Krone“-Kolumnist Harald Petermichl stößt sich an irreführenden Sprachregelungen bei den womöglichen olympischen Spielen in Tokio, verweist deswegen auf die logische Lösung eines Vorarlberger Events.

Wie viele Tage es noch bis zum Olympiastart oder bis zum Ankick der Fußball-EM 2020 sind, ließe sich, sofern man kein kompensierbares Verständnisproblem im arithmetischen Grundlagenbereich sein Eigen nennt, irgendwie errechnen, einfacher wäre es aber, die Veranstalter direkt zu fragen. Leider sind diese derzeit damit beschäftigt, in irgendwelchen Starrsinn-Workshops bunte Zettelchen an Pinnwänden anzubringen, um so möglichst sinnbefreite Sprachregelungen zu kreieren. In Japan führt dies beispielsweise zu einem bemerkenswerten Tohuwabohu, denn jüngst hat ein "nicht näher genanntes Mitglied der Regierungskoalition" berichtet, man sei sich längst einig, die Spiele abzusagen und würde eine Austragung im Jahr 2032 (!) präferieren, was vom stellvertretenden Regierungssprecher umgehend mit den Worten "Wir weisen den Bericht vollständig zurück" beschieden wurde. Nix genaues weiß man also nicht, außer Präsident Bach natürlich, der unbeeindruckt hupt, man habe "keinen Grund zu glauben, dass die Olympischen Spiele in Tokio nicht am 23. Juli eröffnet werden", zumal es "keinen Plan B" gäbe. Klingt also spannend.

Bei der dynamischen UEFA ist man wie üblich kreativer und erzeugt durch die Veröffentlichung immer wieder neuer möglicher Austragungsmodi eine derartige Verwirrung, dass selbst Erich Mielke vom VEB Tarnen und Täuschen seine helle Freude daran gehabt hätte. Aktuell ist die Rede davon, das Turnier nicht wie geplant über Europa verteilt und nach Vorderasien auskragend, also zwischen London und Baku auszutragen, sondern auf Nordrhein-Westfalen zu beschränken. Eine Art Minimundus-Cup zwischen Selfkant im Westen und Höxter im Osten. Da sich die Pläne in Nyon aber stündlich ändern, ist davon auszugehen, dass es mal wieder zu einer Auslosung kommt, bei der die reaktivierte Lottofee Karin Tietze-Ludwig Kügelchen aus einem Kesselchen fischen und uns mitteilen wird, dass man das UEFA-Event kurzerhand mit der WM 2022 in Qatar zusammenlegt oder alle Spiele in der Oberlausitz und/oder Klagenfurt austrägt.

Vielleicht sollten sich die IOC- und UEFA-Projektentwickler mal in einer Vorarlberger Brauerei umhören, da, wo die Samina in die Ill fließt. Dort hat man nämlich einen für Herbst geplanten Umtrunk namens Bockbierfest längst abgesagt, weil man Wert darauf legt, dass "unsere Besucher eine unbeschwerte Zeit bei uns verbringen können". Es ist also möglich, die herrschenden Umstände nicht zu negieren und vorausschauend zu handeln. Nicht in Tokio, nicht in Nyon, dafür aber in Frastanz.

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