Immer lauter werden die Vorwürfe gegen einen Sozialverein in Villach, der im Visier der Staatsanwaltschaft steht (die „Krone“ berichtete). Neben falschen Abrechnungen soll es dort ein mieses Arbeitsklima gegeben haben, in dem Druck auf Mitarbeiter und Mobbing an der Tagesordnung gewesen sein sollen.
Diese Vorwürfe bekräftigt allein die Tatsache, dass in den vergangenen sieben Jahren 30 Mitarbeiter gekündigt haben oder einvernehmlich ausgestiegen sind; und das bei einer Belegschaft von 18 Leuten. Ein Ex-Angestellter, der namentlich nicht genannt werden möchte, erinnert sich gut: „Betreute Jugendliche mit Migrationshintergrund wurden gedemütigt. Man sagte, dass sie stinken würden.“ Eine ehemalige Mitarbeiterin, die Angst hat, ihren Namen zu nennen, berichtet von Burn-out bei Kollegen: „Sie wurden ständig von der Leitung gemobbt.“
Probleme bei Krankenständen und Urlaub
Ihrer Aussage nach durften Krankenstände maximal sechs Tage dauern und mussten nachgearbeitet werden: „Bei neuerlicher Erkrankung wird mit Kündigung gedroht. Und niemand darf über seinen Urlaub selbst bestimmen.“
Darüber hinaus will sie von Unredlichkeiten wissen: „Trainer müssen ihre Vorbereitungsarbeiten in der Freizeit erledigen, die Anzahl der Jugendlichen in den Gruppen liegt weit über dem Betreuungsschlüssel.“
Der Gewerkschaft liegen übrigens Aussagen vor, wonach Trainer unter der Hand mit Bargeld bezahlt worden seien. Zudem sollen in den Büchern nie getätigte Fahrten aufscheinen.
Im Verein, der Jugendliche auf den Arbeitsmarkt vorbereiten soll, gibt es nicht einmal mehr einen Sozialpädagogen.
Eine Mitarbeiterin
Eine Mitarbeiterin, die gekündigt hat: „Weil er die Missstände an Gewerkschaft und Arbeiterkammer gemeldet hatte, wurde der Vorsitzende des Betriebsrats abgesägt. Wir wurden danach quasi gezwungen, dem Wahlvorschlag der Chefin zuzustimmen.“ Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
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