Guten Morgen

Legendärer Blattmacher | Am Ledertisch

Legendärer Blattmacher. Aus einem kleinen Grazer Buben wurde ein Journalist, der nach einer frühen Karriere als Chefredakteur unter anderem bei „Kleiner Zeitung“ und „Kurier“ mit 39 die „Kronen Zeitung“ (wieder)gründete und sie zur größten und wichtigsten Zeitung machte: Hans Dichand wäre dieser Tage 100 Jahre alt geworden. Heute erinnern wir an den legendären Zeitungsmacher daher in einer ganz ihm gewidmeten Extraausgabe der „Krone-bunt“. Da zitiert Dr. Christoph Dichand, sein Nachfolger als Chefredakteur und Herausgeber, seinen Vater etwa mit diesem wichtigen Satz: „Es ist die Passion, dabei zu sein, eine Meinung zu haben und die so auszudrücken, dass sie gelesen wird!“ Das habe ihn angetrieben, schreibt Christoph Dichand, „aber niemals Macht, die man ihm gerne unterstellte“. Denn da bleibe er lieber zu Hause und streichle seinen Hund. In der „Krone-bunt“ kommen heute viele zu Wort. Bundespräsident Alexander Van der Bellen etwa schreibt: „Hans Dichand hat als Blattmacher ein Sensorium dafür gehabt, was den Menschen in Österreich unter den Nägeln brennt, was sie bewegt, was sie aufregt und was ihnen wichtig ist.“ Mathias Döpfner, Vorstandschef und Miteigentümer des Axel Springer Verlages, zieht im Interview mit Christoph Dichand Vergleiche zwischen den beiden legendären Zeitungsmachern Springer und Dichand, wenn er sagt: „Bei allen Unterschieden eint die beiden Persönlichkeiten eine aufrichtige Empathie und ein untrügliches Gespür für ihre Leserschaft. Sie waren beide im besten Sinne Männer des Volkes, die zu ihren Lesern kein zynisches, sondern ein authentisches Verhältnis hatten. Ich habe oft bei Hans Dichand im Büro gesessen, während er sich um Leserbrief-Seiten kümmerte. Leserbriefe waren für ihn der direkte Weg zum Fühlen und Wollen des Publikums. Sie waren für ihn wichtiger als Leitartikel.“

Am Ledertisch. „Sonntage liebe ich  besonders“, sagt Hans Dichand im Interview, das Conny Bischofberger 2007 mit dem „Krone“-Gründer und -Herausgeber führte. Ein Interview, das  Sie heute im „Krone-bunt“-spezial noch einmal lesen können. Sonntage, noch mehr  Doppelfeiertage, liebte Dichand besonders. „Selbst da komm ich her, wenn also am nächsten Tag gar keine Zeitung erscheint“, erzählt er im Interview. Da könne er in Ruhe internationale Zeitungen durchblättern, Ideen beziehe, sich beflügeln lassen. Diese Sonn- oder Feiertags-Ruhe  durfte ich  immer wieder stören. Es waren die schönsten Termine, wenn ich mich frühmorgens aus der Steiermark und später  aus Oberösterreich aufmachte, um  Hans Dichand am legendären schwarzen Ledertisch, den auch sein Sohn und Nachfolger Christoph Dichand in Ehren hält, gegenüberzusitzen und sich auszutauschen. In jedem  dieser Gespräche lernte man unendlich viel: Über das Zeitungmachen, den Umgang mit  Mitarbeitern, mit  Freunden, aber auch Feinden der „Krone“. Man lernte vor allem eines: „Krone“-Geist.

Heute ist es - mit Dr. Christoph Dichand an der Spitze - Aufgabe aller, die für und mit Hans Dichand gearbeitet haben, diesen Geist weiterzuleben und weiterzugeben. Mut, Haltung und Unabhängigkeit - diese Werte hat uns Hans Dichand auf die Fahnen geheftet. Fahnen, die wir hochhalten!

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit

Mehr Nachrichten

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

krone.tv

Top-3
Mehr Guten Morgen Newsletter
Krone Plus Logo
Mitten im Wahlkampf
Wirbel um Türken-Liste bei Arbeiterkammer-Wahl
Krone Plus Logo
Brisante Polit-Umfrage
Warum die Bauern die letzte Bastion der ÖVP sind
Ministerin Tanner:
„Friede und Freiheit keine Selbstverständlichkeit“
„Krone“-Kommentar
Ahnungslose vs. Altgediente
Krone Plus Logo
Patienten entlastet
Wie Wahlärzte jetzt ans Kassennetz gebunden werden



Kostenlose Spiele