Hält Stadtkoalition?

Platz am „Futtertrog“ ist wohl zu verlockend

Tirol
24.01.2021 11:00

Innsbrucks Stadtpolitiker genehmigen sich üppige Gehälter - passt die Leistung dazu? Die SPÖ überlegt aus der Koalition auszutreten, aber damit wäre auch der Platz an der Sonne weg. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) prüft Optionen einer weiteren Zusammenarbeit. 

Ist die Vierer-Koalition in Innsbruck wirklich am Ende? Einiges spricht dafür, einiges dagegen. Am Zug ist jedenfalls BM Georg Willi, der über das Wochenende „alle Optionen prüfen“ will.

Kein Plan B in der Lade
Die „Krone“ sprach mit ihm unmittelbar vor der Niederlage der von ihm favorisierten SPÖ-Kandidatin Elisabeth Mayr. Nein, Plan B habe er keinen, falls sie unterliegt, sagte er. Man werde dann die Situation neu bewerten müssen. Auf die Frage, ob ihn das persönlich schmerze, sagte Willi: „Ich habe in meinem Leben schon viel ausgehalten und werde auch das aushalten.“ Gut, das finanzielle Trostpflaster für Schmerzen dieser Art ist auch wirklich nicht klein: Das Bürgermeistersalär ist mit 15.687,60 Euro brutto alles andere als schmal bemessen.

SPÖ: Bruch offensichtlich
Apropos Salär: Dass die SPÖ ernsthaft in Betracht zieht, aus der Koalition auszuscheiden, glaubt ja wohl nicht mal sie selbst. Mayr bezieht als hauptamtliche amtsführende Stadträtin nicht viel weniger als der Stadtchef (11.363 €), klamme Stadtkassen hin, Corona-Notlage her.

Am Samstag gab man sich kampfbetont: „Der Bruch der Innsbrucker Koalition ist offensichtlich“, erklärte Stadtparteiobmann Benjamin Plach. Sozialdemokratische Politik umsetzen, „das können wir aus jeder Rolle heraus“. Man darf gespannt sein, wie das geht. Die SPÖler wären aber nicht die ersten, die nach dem Motto „Im Zweifel für den Futtertrog“ agieren.

FI: Abrüstung der Worte
Scharfe Attacken ritten die Grünen, wie berichtet, gegen Koalitionspartner Für Innsbruck. Der reagierte gelassen: „Bei allem Verständnis für den Ärger der Grünen, welcher vor allem aufgrund fehlender Verhandlungserfolge entstand, ist für uns eines klar: Es braucht ein Abrüsten der Worte“, sagte Klubobmann Lucas Krackl. „Wir als auch die ÖVP haben im Vorfeld eindeutig festgehalten, dass es sich bei der Vize-Wahl um keine Koalitionsfrage handeln kann.“

Das von BM Willi in der „Krone“ skizzierte „Freie Spiel der Kräfte“ funktionierte übrigens bereits in derselben Sitzung, in der Markus Lassenberger zum Vize gewählt wurde: Und zwar bei zwei wichtigen Punkten, dem 50-Meter-Becken und dem Rot-Kreuz-Neubau. Es geht also doch gemeinsam!

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