Steirische Kammer-Wahl

Alle kämpfen gegen den mächtigen Bauernbund

Steiermark
22.01.2021 19:00

Inmitten einer Krise mit in vielen Bereichen fallenden Preisen findet am Sonntag die steirische Landwirtschaftskammerwahl statt. Wahlberechtigt ist immerhin fast jeder zehnte Steirer, genau sind es 124.017 Bauern, Grundbesitzer, hauptberuflich mitbeschäftigte Familienangehörige ab 16 Jahren sowie Altbauern, die den Betrieb übergeben haben. Fünf Listen treten an. Ein Überblick.

Bauernbund: Großer Favorit - und Reibebaum aller anderen - ist der ÖVP-Bauernbund, der zuletzt 70 Prozent der Stimmen holte. Präsident Franz Titschenbacher und „Vize“ Maria Pein sind wieder die Spitzenkandidaten. Sie wollen „gestärkt aus der Wahl gehen“. Eine große Herausforderung sei es, „die Bevölkerung noch mehr zu sensibilisieren, wie wichtig der Griff zu heimischen Lebensmitteln im Regal“ sei. Auch ein verpflichtendes Verwenden von heimischen Lebensmitteln in Großküchen ist ein Ziel.

FPÖ: Keiner attackierte zuletzt den Bauernbund so scharf wie FPÖ-Spitzenkandidat Albert Royer, gar von „Allmachtsfantasien“ ist die Rede. Royer sieht die „kleinstrukturierte Landwirtschaft auf dem Spiel“, gerade kleinere Betriebe müssten besser unterstützt werden. Er schlägt unter anderem vor, dass die öffentliche Hand für die Dauer der Corona-Krise die Sozialversicherungsbeiträge übernimmt.

UBV: Seit 2010 ist der Unabhängige Bauernverband ein scharfer Kritiker der Agrarpolitik, besonders der EU. Das Spitzen-Duo Johann Ilsinger und Johann Herbst beklagt fehlende Spielregeln am Markt. Das bevorzuge billige Importware, zerstöre die regionale Lebensmittelproduktion und belaste das Klima. Land- und Forstwirte würden laut UBV, der bei der Wahl „deutlich stärker“ werden will (zuletzt 9%), zwei- bis dreimal so hohe Einnahmen benötigen.

SPÖ: 2016 verpassten die SPÖ-Bauern den Einzug in die Kammer-Vollversammlung, diesmal soll es gelingen. Spitzenkandidat Josef Moosbrugger wünscht sich ein „neues und gerechteres Förderwesen“. Derzeit würden große Agrar-Konzerne profitieren, kleinere Betrieben seien benachteiligt. Das Wichtigste seien aber „faire Preise für die Produkte“.

Grüne: Die Grünen sind vor fünf Jahren ebenfalls gescheitert und wollen mit Bundesrat Andreas Lackner diesmal in die Kammer einziehen. Sie wünschen sich höhere Förderungen für ökologische, klimafreundliche und tierwohlgerechte Bewirtschaftungsformen. Dem rasanten Artenverlust auf den Agrar-Flächen müsse entgegengewirkt werden.

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