Ab in die Röhre

Niederlande planen Hyperloop-Strecke für Fracht

Elektronik
21.01.2021 13:06

Von der Straße in die Röhre: Sogenannte Hyperloop-Strecken sollen in Zukunft nicht nur Passagiere, sondern auch Waren schnell und umweltschonend von A nach B transportieren. In den Niederlanden prüft man nun den Bau einer eigenen Fracht-Route zwischen Rotterdam und Amsterdam. Sollte das Projekt von Erfolg gekrönt sein, könnte künftig ein ganzes Netz aus Hyperloop-Röhren Waren binnen Stunden statt Tagen quer durch Europa transportieren.

Laut Walther Ploos van Amstel, Wirtschaftswissenschaftler und Lektor für Stadtlogistik an der Universität für Angewandte Wissenschaften in Amsterdam, ist der Hyperloop ein „Gamechanger für den Transport, wie der Container in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts“. Die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen werde sich durch die Röhren, in denen sich magnetisch angetriebene Kapseln aufgrund eines Vakkuums nahezu ohne Luftwiderstand und somit sehr schnell und geräuscharm transportieren lassen, verändern, zeigt sich Amstel überzeugt. Die Niederlande, als der logistische Haupthafen Europas, müssten davon profitieren, so der Experte in einer Mitteilung des Hyperloop Development Program (HDP).

Schneller und umweltschonender Transport
An diesem beteiligt sind neben dem niederländischen Start-up Hardt Hyperloop mehrere große Exportunternehmen, die Provinzen Nord- und Südholland sowie diverse Städte und Gemeinden. Ihr gemeinsames Ziel: eine Hyperloop-Strecke zwischen Europas größtem Frachthafen in Rotterdam und Amsterdam zu installieren und so den meistbefahrenen Frachtkorridor zwischen den beiden Städten bei gleichzeitiger Erhöhung der Transportgeschwindigkeit zu entlasten. Dies würde nicht nur eine grobe Reduzierung der Wartungskosten für die bestehende Infrastruktur bedeuten und das Stauproblem entschärfen, sondern auch signifikant zur Verbesserung der Luftqualität in dem stark besiedelten Gebiet beitragen, hoffen die Beteiligten. Letzteres wäre ein wichtiger Schritt für den Transportsektor zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens.

„Stunden statt Tage“
In einer Machbarkeitsstudie, die von der Regierung mitfinanziert wird, soll das Projekt nun geprüft werden. Im Vordergrund soll dabei zunächst der Transport von insbesondere Frischwaren stehen, zu einem späteren Zeitpunkt will man sich auch mit der Beförderung von Personen befassen. Schließlich sollen im Rahmen der Studie auch andere Metropolregionen in Europa untersucht werden. Ziel sei es, „ähnliche Herausforderungen zu identifizieren und Lösungen für urbane Gebiete in anderen Teilen Europas zu finden, um so den Weg für Investitionen in Hyperloop-Infrastruktur auf dem gesamten Kontinent zu ebnen. Ein solches Netzwerk würde es ermöglichen, Waren innerhalb von Stunden statt Tagen quer durch Europa zu schicken.“

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