Ergebnisse ausständig

Wahrscheinlich ist Briten-Mutation schon überall

Salzburg
21.01.2021 17:00
Die neue, hochansteckende Briten-Version des Coronavirus ist in den Salzburger Abwässern nachgewiesen worden. Die gute Nachricht: Andere Mutationsformen wurden bei uns nicht gefunden. Die schlechte: Salzburg, genauer der Pongau, hat österreichweit die höchste Konzentration der britischen Mutation im Abwasser.

Von allen Coronaviren, die im Pongauer Abwasser gefunden wurden, waren 54,8 Prozent die britische Mutation. Dass man im Moment davon ausgeht, dass die neue Version des Covid-Erregers um 50 Prozent ansteckender ist, treibt vielen Infektiologen Sorgenfalten auf die Stirn – die „Krone“ berichtete darüber.

„Ich bin mir fast sicher, dass es die britische Mutation schon in ganz Österreich gibt. Sie ist zwar noch nicht überall entdeckt worden, aber meiner Meinung nach ist das keine Frage des ‚Ob‘, sondern eher des ‚Wann‘“, sagt Labor-Chef Georg Mustafa, der seit dieser Woche selbst Proben in seinem Labor in Salzburg auf Virus-Mutationen untersuchen kann. Zur Bestätigung werden die Proben noch in ein Labor nach Wien gesandt.

Das Ergebnis einiger Proben ist zwar noch ausständig – es ist aber laut Mustafa sehr wahrscheinlich, dass auch hier die Briten-Mutation verbreitet ist. Das Problem an der neuen Covid-Version: Zwar wird man nicht automatisch schwerer krank, dafür steckt man sich aber leichter an. Wichtig ist laut Mustafa vor allem die Reproduktionszahl, also die Anzahl der Menschen, die ein Infizierter ansteckt. „Wenn diese beispielsweise bei 0,8 liegt, hat ein Infizierter durchschnittlich weniger als einen Menschen angesteckt – die Infektionszahlen sinken also“, sagt Mustafa. Sollte jemand aber an der um 50 Prozent ansteckenderen Briten-Mutation erkrankt sein, läge die Reproduktionszahl auf einmal bei 1,3. Dadurch würden unsere Infektionszahlen wieder steigen.

Nur die Briten-Mutation wurde nachgewiesen
Gerade sind weltweit vor allem drei Mutationsformen im Gespräch: Die britische Form, eine Südafrika-Mutation und eine brasilianische. Alle drei scheinen ansteckender zu sein als die erste Version des Coronavirus. Hier kann aber seitens der Landessanitätsdirektion Entwarnung gegeben werden: Weder die Mutation aus Südafrika, noch die aus Brasilien wurden bei uns nachgewiesen.

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