In Corona-Zeiten

Steirische Apotheker betonen: „Wir könnten impfen“

Steiermark
21.01.2021 09:00

Gerhard Kobinger und seine Kollegen wollen bei den Impfungen, gerade jetzt gegen das Coronavirus, helfen - dürfen aber nicht. Der Chef der Apothekerkammer im Interview.

Das Angebot der Apotheker, selbst Impfungen durchführen zu können, wurde bislang immer abgeschmettert. In Covid-Zeiten wird es erneut gemacht. Warum?
Weil schlicht die Nachfrage da ist. Wir haben es an der Zeckenschutzimpfung im Vorjahr schon gemerkt, die Rate ist zurückgegangen, sicher auch weil viele nur für den Pikser nicht in Arztpraxen gehen wollten. Wir werden von jedem Dritten, der Impfstoff kauft, gefragt, ob er nicht schnell bei uns geimpft werden könne. Und man muss sich nur ausrechnen, wie lange das dauert, bis der Großteil der Steirer geimpft ist, wenn das nur Ärzte machen dürften! Was, ersten Erhebungen zufolge, gar nicht einmal alle durchführen wollen.

Wie wird das anderswo gehandhabt?
In 13 EU-Staaten, wie auch Deutschland oder Frankreich, impfen generell auch die Apotheker. So etwas ist auch zeitgemäß.

Können Sie impfen?
Wir haben dazu mit dem Fach Hygiene und Mikrobiologie die gleiche Ausbildung wie Ärzte auf der Uni; diese lernen ja auch nicht extra impfen. Und wir sind auch gewillt, etwaige Zusatzqualifikationen zu erwerben. Bei uns dürfen ja auch Krankenschwestern oder Sanitäter impfen, das Verbot für uns ist also gar nicht nachvollziehbar.

Wer ist dagegen?
Eigentlich nur einige Ärztekammerfunktionäre. Mit dem Argument, das dazu häufig kommt: Im Notfall, falls was passiert, könnte ein Arzt schneller handeln. Dazu ist zu sagen, dass nach einer Impfung sehr selten etwas passiert, und wir über unsere Zusatzausbildungen auch entsprechend und patientensicher reagieren können.

Wollen die Apotheker überhaupt impfen?
Laut Abfrage sind es bei uns 80 Prozent, also ja.

Wie ist aktuell der Status?
Wir erneuern unser Angebot, Impfungen zu verabreichen. Und hoffen, dass es jetzt, wo das auch dringend nötig wäre, endlich auch angenommen wird. Der Zugang zu einer Impfung muss niederschwellig gehalten werden, für die Menschen unkompliziert funktionieren, in den schnell gewordenen Zeiten auch rasch - und das können die steirischen Apotheke bieten.

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