Für Helden von morgen

Marcel in Neureuther-Buch: „Olympia war nie schön“

Wintersport
20.01.2021 17:05

Coronabedingt fällt der Slalom auf dem Ganslerhang diese Woche aus, ein großer der Zunft fand trotzdem den Weg zu den diesjährigen Hahnenkammrennen der alpinen Skirennläufer. Felix Neureuther, Kitzbühelsieger 2010 und 2014, präsentierte am Mittwoch sein Buch „Für die Helden von morgen“, das er mit dem „Krone“-Reporter Alexander Hofstetter und Stefan Illek verfasste. Darin liefert er Denk- und Lösungsansätze, wie der Sport wieder den Stellenwert bekommen soll, den er einmal hatte. Und auch Freund Marcel Hirscher kommt zu Wort, seine Erinnerung: „Olympia war nie schön.“

Im vergangenen Winter sei in Hinterstoder die Idee zu dem Buch konkret geworden, erzählte der im März 2019 zurückgetretene Deutsche. „Es ist ein Versuch, den Sport wieder in die richtige Richtung zu lenken. Dass man die Kinder weg vom Telefon bekommt. Dass man in die Köpfe der Kinder bekommt, dass der Sport sensationell und einzigartig ist. Dass es nicht die Vision ist, das nächste Level am Handy zu schaffen, sondern etwas viel Größeres.“ Zielgruppe seien all jene, die etwas verändern wollen, denn jeder könne ein Held von morgen sein. Und keinem Kind oder Jugendlichen schade es, wieder einmal ein Buch in die Hand zu nehmen, anstatt nur auf Instagram nachzuschauen.

„Olympia nie schön“
Arnold Schwarzenegger, Marcel Hirscher, Peter Schröcksnadel, Uli Hoeneß und Thomas Müller sind einige der Persönlichkeiten des Sports, die im Buch (egoth-Verlag) zu Wort kommen. Ski-Rekordmann Hirscher, Freund und langjähriger Kontrahent Neureuthers, nimmt zum Thema Olympia Stellung. Der Stellenwert einer Goldmedaille sei in der Öffentlichkeit „definitiv immens“, ist zu lesen. „Aber in meiner Karriere als Athlet war Olympia nie schön. An sich ist die olympische Idee mega. Aber so, wie die Spiele derzeit stattfinden, ist es nicht cool.“

Kritik an Weltcup
Neureuther würde sich wünschen, dass ehemalige Athleten mehr in die Verbände integriert werden, das würde dem Sport guttun. Am Beispiel Skisport meinte er, dieser müsse wieder einfacher und verständlicher für die Zuschauer gemacht werden. „Es gibt acht Formate, da hat der Zuschauer in Hamburg oder Wien keine Ahnung mehr. Das ist auch bei anderen Sportarten so, dass der Zuschauer nicht mehr durchblickt.“ Im alpinen Skisport müsse man die Klassiker und Traditionen erhalten, anstatt etwas künstlich aufzublasen.

Die Sportberichterstattung bestehe zu einem großen Teil nur noch aus negativen Aspekten, schreibt Neureuther im Vorwort. „Man meint fast, alles im Sport dreht sich nur noch um Doping, Korruption, Milliardenverschwendung und fehlende Nachhaltigkeit. Die Grundwerte des Sports - Ehrlichkeit, Toleranz, Selbstdisziplin, Siegeswille, Wetteifer, Hingabe, Teamgeist und viele mehr - sind aber entscheidend für eine gesunde Gesellschaft und diese Werte kann man nicht oft genug betonen.“ Deshalb sei ihm dieses Buch so wichtig, so der Autor von mehreren Kinderbüchern.

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(Bild: KMM)



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