„Apotheke der Welt“

Indien verschenkt Impfstoff an andere Länder

Ausland
20.01.2021 11:21

Indien will eigens produzierte Corona-Impfstoffe kostenlos an andere Länder abgeben. Zunächst sollen die Nachbarländer Bhutan, Malediven, Bangladesch, Nepal und Myanmar sowie die Seychellen ab Mittwoch beliefert werden, hieß es. Außenminister Subrahmanyam Jaishankar twitterte entsprechend: „Die Apotheke der Welt wird liefern, um die Covid-Herausforderung zu meistern.“

Indien wird oft als die „Apotheke der Welt“ bezeichnet, da im zweitbevölkerungsreichsten Land nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller Impfstoffe weltweit hergestellt werden. Viele gehen in ärmere Länder. Für diese Staaten werden die Produkte aus Indien auch jetzt von großer Bedeutung sein, denn anders als reiche Länder konnten sie sich nicht direkt viele Dosen sichern.

Impfpersonal wird auch geschult
Zunächst sollen nun laut dem indischen Außenministerium zwei Millionen Dosen nach Bangladesch, 150.000 ins Königreich Bhutan und 100.000 auf die Malediven gehen. Für weitere Lieferungen nach Sri Lanka, Afghanistan und Mauritius brauche es noch einige regulatorische Freigaben. In den Empfängerländern wolle Indien auch das Impfpersonal schulen, heißt es in einer Mitteilung.

Kontroverse um Impfstoff
In Indien sind bisher zwei Impfstoffe zugelassen, die auch dort produziert werden. Allerdings gibt es um einen der beiden eine Kontroverse. Er wurde von der einheimischen Firma Bharat Biotech mit Unterstützung der Regierung entwickelt. Diese hatte ihm eine Zulassung erteilt, obwohl er sich noch in Phase drei der klinischen Studien befindet und noch keine Daten zur Wirksamkeit vorliegen. Außerdem ist in Indien der von AstraZeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelte Impfstoff zugelassen.

300-Millionen-Marke im Sommer knacken
Indien braucht selbst viele Impfstoffe und hat kürzlich mit seiner Impfaktion begonnen, die laut Premierminister Narendra Modi die größte der Welt ist. Bis zum Sommer sollen rund 300 Millionen Menschen in dem Riesenland geimpft werden. Das entspricht weniger als einem Viertel der 1,3 Milliarden Einwohner im Land.

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