„Neues Bedrohungsbild“

Corona-Einsätze: Heer zieht positive Bilanz

Politik
19.01.2021 13:33

Auch das Bundesheer hat wegen der Corona-Krise ein intensives Jahr hinter sich - die Einsatzbilanz fällt für Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) aber positiv aus: „Auf unser Heer ist Verlass“, betonte sie. In Spitzenzeiten halfen bis zu 8600 Soldaten. Die Teilmobilmachung der Miliz bewertet Tanner auch rückblickend als „richtig“, ein weiterer Einsatz sei nicht ausgeschlossen.

Eine der Lehren der Pandemie ist für die Ministerin, dass die Risikobilder aktualisiert werden müssen. Dabei gehe es um ein Bedrohungsbild, das eine „unglaublich breite Palette von Risken und Bedrohungen“ mit sich bringe.  Zu Spitzenzeiten halfen bis zu 8600 Soldatinnen und Soldaten bei der Bekämpfung der Gesundheitskrise aus - von Contact Tracing, über die Durchführung und Unterstützung der Massentestungen, den Grenzkontrollen oder auch der Auslieferung von über fünf Millionen Test-Kits waren die Aufgaben vielfältig. 

In allen Bundesländern, außer in Wien, versahen pro Tag durchschnittlich 286 Soldaten ihren Dienst an der Grenze zur Unterstützung der Gesundheitsbehörden im Kampf gegen Covid-19, umgerechnet sind das 83.000 Personentage.

Nicht nur im Corona-Einsatz
Neben der Unterstützung in der Corona-Krise leistete das Heer auch vergangenes Jahr Hilfe etwa bei Naturkatastrophen. So wurden Unwetterschäden beseitigt, Dächer von Schneelasten befreit und Brände aus der Luft bekämpft. Insgesamt gab es 17 Assistenzleistungen mit Hubschraubern, dabei wurden 169 Flugstunden geflogen und über 800.000 Liter Löschwasser abgeworfen. 

Dazu kamen der Entminungsdienst und Auslandseinsätze, aber auch beispielsweise der verstärkte Objektschutz nach dem Terroranschlag in Wien Anfang November. „Wir haben unter Beweis stellen müssen, dass wir tatsächlich die strategische Reserve der Republik sind“, erklärte Tanner. Für das Heer habe die Krise aber auch einen „Image-Schub“ gebracht, freute sich Generalstabschef Robert Brieger.

Einsatz der Miliz notwendig" 
Dass es im Frühjahr erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik zu einer Teilmobilmachung der Miliz kam, sei „keine leichte Entscheidung“ gewesen, meinte Tanner. Auf die Nachfrage, warum man im Herbst darauf verzichtete und ob die Teilmobilmachung im Frühjahr vielleicht doch überzogen gewesen sei, argumentierte Tanner, dass zum damaligen Zeitpunkt niemand voraussehen konnte, welche Unterstützungsleistungen notwendig würden und wie lange. „Rückblickend sehen wir, dass sie (die Entscheidung, Anm.) notwendig war“, befand Tanner, die damit auch einen weiteren Einsatz der Reserve ausschließen wollte.

Nachholbedarf bei Ausrüstung
Die Ministerin meinte, dass sich im Zuge des Einsatzes gezeigt habe, dass bei der Miliz auch Nachholbedarf etwa bei der Ausrüstung besteht. Das Bundesheer solle bis 2030 in der Lage sein, die dann erwartbaren Bedrohungen entsprechend zu beantworten.

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