Fordern Steuersenkung

Händler: „Corona-Ausfallbonus völlig unzureichend”

Wirtschaft
18.01.2021 17:55

„Die Corona-Wirtschaftshilfen sind für große Händler nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein“, zeigt sich etwa XXXLutz-Marketing-Chef Thomas Saliger mit den Ausgleichszahlungen unzufrieden und fordert eine Senkung der Mehrwertsteuer, um den Konsum anzukurbeln. Auch weitere Handelsketten äußern Kritik - insbesondere die Reduktion der Hilfen-Obergrenze stößt bei ihnen auf Unverständnis.

Im ganzen letzten Jahr habe es eine Hilfen-Obergrenze bei 800.000 Euro gegeben, nun liege die Obergrenze nur mehr bei 60.000 Euro pro Monat, kritisierte etwa der Handelsverband am Sonntag. Dass im Vergleich zum Vorjahr damit nur 30 Prozent des Umsatzes ersetzt werden, sei „völlig unzureichend wie die Obergrenze von 60.000 Euro“.

Handelsbetriebe - mit Ausnahmen von Lebensmittelgeschäften, Apotheken und Trafiken - sind seit 26. Dezember für den normalen Kundenverkehr Corona-bedingt geschlossen und dürfen laut aktuellem Plan der türkis-grünen Regierung erst wieder am 8. Februar öffnen.

Herausforderung für große Betriebe
WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik glaubt zwar, dass die neuen Corona-Wirtschaftshilfen für viele Klein- und Mittelbetriebe eine unmittelbare, schnelle Hilfe sind. Für größere Betriebe werde es noch eine Herausforderung sein, aus dem Mix von Hilfen gemeinsam mit Steuerberatern die Ideallösung für den eigenen Betrieb zu errechnen, sagte Trefelik dem „Kurier“ (Montagsausgabe). 

Fast zehn Milliarden Euro weniger Umsatz
Durch die Verlängerung des dritten Corona-Lockdowns summieren sich die Geschäftsschließungen aufgrund der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 und 2021 mittlerweile auf 90 Einkaufstage. Laut Schätzungen von Wissenschaftlern der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz müssen die Händler wohl mit einem Umsatzverlust von insgesamt 9,7 Milliarden Euro rechnen. 

Online-Handel profitiert
„Der Elefant im Raum ist die Ungewissheit darüber, wann und ob es viele Nachziehkäufe über den stationären Handel geben wird“, erklärten die Studienautoren Christoph Teller und Ernst Gittenberger vom JKU am Montag. Nachdem die Konsumstimmung weiterhin im Keller bleibe, werde das Ausmaß, das Versäumte nachzuholen, nach der nochmaligen Lockdown-Verlängerung wohl zusehends geringer, erwarten die Wissenschaftler. Profiteur sei der Online-Handel.

Lob für Kurzarbeitsregelung
Die Möbelkette XXXLutz plädiert indessen für eine Corona-Wirtschaftshilfe, die auch den Konsum anregt. Änlich dem Deutschen Modell „könnten wir uns eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer um fünf bis zehn Prozent vorstellen für zumindest ein halbes Jahr", sagt XXXLutz-Sprecher Saliger. Dies würde Konsumenten motivieren, Investitionen zu tätigen. Sehr positiv sieht der Manager hingegen die heimische Kurzarbeitsregelung.

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