„Krone“-Interview

Kühbauer: „Der erste Torjubel im vollen Stadion“

Fußball National
17.01.2021 07:20

„Auf den ersten Torjubel im vollen Stadion“ - darauf freut sich Didi Kühbauer, wann immer es sein wird, im Jahr 2021 am meisten. Der Rapid-Trainer spricht in der „Krone“ über seine Spielphilosophie, den Wirbel von außen, Pläne und Corona.

Vor dem Bundesliga-Start am Freitag gegen Sturm sprach Rapids Trainer Didi Kühbauer mit der „Krone“ über …

… sein Fazit vom Herbst:
Fußballerisch war es gut. Nur ein Spiel (Anm. verpasster Aufstieg gegen Molde) hat gereicht, um alles infrage zu stellen.“

… die Standardschwäche:
„Unsere größte Baustelle. So haben wir 9 von 17 Toren kassiert. Wir müssen aktiver verteidigen. Aber uns fehlt auch die Größe, etwa Schwab und Dibon. Größe kann man nicht herzaubern. Wir arbeiten an den Standards, auch mit Videos, aber nicht jeden Tag, sonst macht man das Thema größer, als es ist.“

… seinen Ruf als Defensiv-Trainer:
„Das ist eine Mär, das war ich nie. Ich weiß, was ich mit einer Mannschaft machen kann. Wir haben 230 Schüsse abgegeben, Salzburg 226, WAC 146. Dazu haben wir die beste Zweikampfbilanz. Das ist die Liga-Statistik, nicht von mir.“

… Rapids Spielphilosophie, wie er seine Mannschaft sehen will:
„Früher war Rapid im 4-2-3-1 gefangen, jetzt sind wir flexibel, können switchen, ohne schwächer zu werden. Ich bin kein Freund von Ballbesitz in toten Zonen, der Blick geht immer nach vorne. Dazu gehört Ballbesitz und schnelles Umschalten, wir wollen immer dominant auftreten.“

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Bei uns wird aus einer Maus ein Elefant gemacht. Daran ist die Mannschaft früher zerbrochen. Wir bleiben intern stabil, glauben an uns.

Didi Kühbauer

… die Qualität von Rapids Kader im Vergleich zur Konkurrenz:
„Über Salzburg brauchen wir nicht zu reden. Der LASK hat in den letzten Jahren fast keinen Spieler verloren, sich verstärkt. Sie sind besser aufgestellt als wir, das darf man sagen. Sturm macht es gut, Wolfsberg wird kommen. Uns hat Corona am härtesten erwischt, dafür machen es die Jungs sehr gut.“

… Rapid in den Medien:
„Ganz ehrlich, ich lese nichts. Man bekommt auch so alles mit. Bei uns wird aus einer Maus ein Elefant gemacht. Daran ist die Mannschaft früher zerbrochen. Wir bleiben intern stabil, glauben an uns. Die Ruhe und der Zusammenhalt haben uns zuletzt stark gemacht.“

… seinen auslaufenden Vertrag:
„Darüber rede ich nicht, es ist ermüdend. Da will man wieder nur einen Keil reintreiben. Die Mannschaft hat alles widerlegt, was uns vorgeworfen wurde.“

… die Planungen für die nächste Saison und die Chance auf Verstärkungen:
„Wir wissen, was uns fehlt. Der Rest ist das Thema vom Sportdirektor. Wenn Rapid drauf steht, glauben viele, zum großen Geld zu kommen. Es gibt nichts Schöneres, als für Rapid zu spielen. Die Leidenschaft, die man hier erlebt, ist einzigartig. Aber in beide Richtungen.“

… die „Corona“-Belastung:
„Unsere tägliche Arbeit ist nicht mehr beeinträchtigt, wir haben alles. Aber es geht ja weiter. Wenn ich an meine Tochter denke, allein, was sie jetzt versäumt. Die Kinder tun mir leid. Mir fehlen die Emotionen. Ganz ehrlich, ich kann es kaum erwarten, wieder den ersten Brüller, einen Torjubel im vollen Stadion zu erleben.“

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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