Skistar im „Audi Talk“

Hirscher: „Erschreckend, was da passiert ist“

Wintersport
16.01.2021 16:45

Marcel Hirscher sprach am Samstag im „Audi Talk“ über den Debütsieg von Manuel Feller in der Flachau, das wiedererstarkte Slalomteam des ÖSV und über die vielen schweren Stürze im Weltcup. „Das ist erschreckend, was da an einem einzigen Wochenende passiert ist“, so der achtfache Gesamtweltcupsieger und hofft auf Änderungen.

Eigentlich war der Live-Talk von Audi mit Marcel Hirscher aus dem neuen Starthaus in Kitzbühel geplant, doch wegen der Corona-Maßnahmen fand das Gespräch in Salzburg statt - spannend war es dennoch! Sprach der ehemalige Ski-Dominator mit Moderator Stefan Steinacher doch nicht nur über seine vielen Erfolge, sondern auch über aktuelle Themen. Hier ein Überblick:

Hirscher über den Debütsieg von Manuel Feller: „Ich habe mir den zweiten Lauf angeschaut und find es supercool. Ich hatte echt eine Freude, weil es doch von der Linie am Limit war und es gleich nach dem Start sehr schwierig war in der Flachau. Da habe ich mir gedacht: Bitte Manu, schau dass du da drüber kommst. Aber er ist das genial gefahren und sehr überlegt. Der Punch hat mir sehr getaugt. Schön zu sehen, dass die Jungs, die schon während meiner Anwesenheit stark angeklopft haben, das erste Jahr alleine hinter sich haben und jetzt voll da sind. Ich hab Manu dann auch gleich eine Nachricht geschrieben, weil er sich diesen Sieg richtig verdient hat.“

Hirscher über das neue Slalom-Team: „Die Einstellung ist gerade richtig gut, sie puschen und motivieren sich gegenseitig. Die Jungs sind jetzt voll da, die wissen genau, wie schnell sie sind, das Vertrauen ist jetzt da und macht mir einen guten Eindruck.“

Hirscher über den „Märchenwiese“-Sager von Manuel Feller: „Für mich ist da wenig Emotion dahinter, weil ich weiß, wie wir reden. Aber klar ist das ein leichterer Hang, den man schwer vergleichen kann mit Wengen oder Kitzbühel, wo der technische Anspruch ein ganz anderer ist. Eine Märchenwiese ist nicht unbedingt das steilste oder schwerste, was es gibt, aber das macht es nicht leichter das Rennen zu gewinnen.“

Hirscher über den möglichen Gesamt-Weltcupsieger: „Pinturault fährt natürlich einen megacoolen Schwung im RTL. Er gibt den Ton an und macht einen starken Eindruck. Er spielt sicher eine große Rolle, aber wir sind erst am Beginn der Saison.“

Hirscher über Linus Strasser:„Er hat uns in den Trainings schon immer Rätsel aufgegeben, nur konnte er es oft im Rennen nicht zeigen. Umso mehr taugst mir jetzt für ihn.“

Hirscher über die vielen schweren Stürze: „Das ist schon erschreckend, was da an einem einzigen Renn-Wochenende passiert ist. Dass es  für drei Podestfahrer aus der aktuellen Saison, einfach vorbei ist und auch bei den Damen dasselbe. Also es spiegelt schon wider, wie brutal dieser Sport ist, das merkt man erst, wenn eben was passiert, wenn ein Sturz passiert, wenn das ganze Equipment plötzlich durch die Gegend fliegt und leider halt auch die Bandstrukturen. Das ist natürlich sehr grenzwertig. Ich war immer dafür, das Tempo rauszunehmen. Weil ich nicht glaube, dass der Zuseher, einen Unterschied sehen würde, wenn man das Tempo ein bisserl drosseln würde. Wenn ein Riesentorlauf heute um elf Sekunden schneller ist, als zu der Zeit wo ich gefahren bin, dann glaube ich, dass es ein erster Schritt in Richtung Prävention wäre, das Tempo mehr zu kontrollieren.“

Hirscher über ein mögliches Comeback: „Ich denke selbst oft darüber nach, wie es wäre ohne den ganzen Stress. Aber es ist gut, wie es ist. An der Freude am Skifahren ist es nie gelegen. Aber wenn man so lange in der Auslage steht, ist ein Punkt erreicht, wo man sagt: Es geht nicht mehr.“

Hirscher über seine Social-Media-Aktivität: „Es ist schon spannend und eine Freiheit zu sagen, ich möchte das jetzt unbedingt teilen, weil es schön war. Wichtig ist aber, dass es den Leuten Freude macht, die sich eben diese fünf Sekunden anschauen. Und klar ist es super, wenn es so angenommen wird von den Usern und man eben Freude an der Bewegung und am Skifahren vermitteln kann.“

Hirscher über seine Zukunft: „Wir wollen gute Ski-Kleidung mit hoher Qualität machen, die für jedermann erschwinglich ist. Aber es war nie der Plan Rennanzüge zu machen. Aber aufgrund der vielen Anfragen werden wir hundert Stück für Erwachsene machen und auch ein paar für Kinder. Erst vor kurzem hat mich ein Freund gefragt, ob ich noch einen habe, aber ich habe gesagt: Es gibt nur einen und den brauch ich, weil ich will ja heuer noch Klub-Meister in Annaberg werden. Weil der Titel fehlt mir noch.“

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(Bild: KMM)



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