Sicherheit in Zügen

Bodycams bei den ÖBB: Tirol tanzt aus der Reihe

Tirol
17.01.2021 12:00

Die ÖBB-Zugbebleiter in Österreich tragen Bodycams - außer in Tirol und Vorarlberg. Hier fehlt noch eine Betriebsvereinbarung. Dabei seien die Erfahrungen positiv, weil die Kameras laut ÖBB-Sicherheitschef Roman Hahslinger deeskalierend wirken. Es gab in vier Jahren nur 46 Aktivierungen.

Der Betriebsrat fordert für eine Zustimmung, dass die Zugbegleiter zu zweit unterwegs sind. Außerdem sollen die Aufnahmen nicht für Schulungszwecke verwendet werden. Und die ÖBB müssten Mitarbeiter rechtlich unterstützen, falls es zu Zwischenfällen komme. Dies will jedenfalls Thomas Lintner, Betriebsratsvorsitzender für den Zugbegleitdienst. Roman Hahslinger, Securitybeauftragter bei den ÖBB, hat für diesen Tiroler Alleingang freilich „überhaupt kein Verständnis“. „Zum einen wäre das Tragen der Bodycam freiwillig. Unsere Mitarbeiter berichten außerdem, dass sie sich sicherer fühlen. Weil die Zugbegleiter allein sind, müsste man die Kameras gerade deshalb verwenden“, betont Hahslinger. Zum Thema „rechtliche Unterstützung“ meint er: „Die ÖBB unterstützen jeden Mitarbeiter nach Übergriffen bzw. Vorfällen – bis zum Ende eines Verfahrens. Und sollten Aufnahmen für Schulungszwecke verwendet werden, so seien ohnehin die strengen Datenschutzrichtlinien einzuhalten. „Dies geschieht nur extrem anonymisiert.“

„Ohne Bodycams wohl mehr Übergriffe“
2017 begann der Einsatz der Bodycams, bisher gab es lediglich 46 Aktivierungen. „Die Kameras haben einen großen deeskalierenden Effekt“, berichtet Hahslinger. Ohne die Bodycams hätten die Übergriffe wohl zugenommen – einem Trend der Zeit entsprechend, sagt der Sicherheitschef. So seien sie ganz leicht zurückgegangen.

Im Osten bald verpflichtend
Die Zahl der Kameras in Österreich wird demnächst auf 63 erhöht. Und in der Ostregion wird die Verwendung der Bodycams nun sogar verpflichtend. Betriebsrat und Mitarbeiter wollten das so. „Weil die Kameras ein gutes Mittel sind, die Zahl der Übergriffe zu senken“, erklärt Hahslinger.

Peter Freiberger, Kronen Zeitung

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