Hotline überlastet

Jetzt wird der Impfstoff in Oberösterreich knapp

Oberösterreich
15.01.2021 22:36

Ein Start mit Pannen: „Obwohl wir 156 Telefone in Betrieb hatten, war die Hotline gleich überlastet“, gibt Franz Schützeneder, der neue Impfkoordinator des Landes Oberösterreich, zu. Auch die Online-Anmeldung funktionierte ewig nicht.

Hintergrund: Oberösterreicher, die über 80 Jahre alt sind und nicht in Heimen wohnen, konnten sich ab gestern für eine Covid-19-Impfung anmelden. Diese soll am Dienstag starten, die Impfstellen sind auf der Grafik rechts zu sehen. Im Minutentakt läutete gestern in unserer „OÖ-Krone“ das Telefon. Anrufer machten ihrer Empörung Luft: „Ich war über eine Stunde in der Warteschleife!“ „Ich habe es hundert Mal probiert!“ „Das Online-Anmeldesystem funktioniert nicht!“ Die Beschwerdeliste ist lang, dahinter steht maßlose Enttäuschung. – Endlich rückt eine Impfung in Griffweite, und dann funktioniert nicht einmal der erste Schritt.

Wieder nicht durchdacht
Ärger gibt es nicht nur wegen dem Anmelde-Chaos, sondern auch in Sachen Logistik. „Ich bin nicht mehr mobil, wie komme ich zu einer Impfung?“, lautete die Frage eines betagten „Krone“-Lesers. Laut Schützeneder führe man darüber gerade Gespräche, das Rote Kreuz könnte Fahrdienste übernehmen – fix ist das aber nicht. Eine Anruferin aus dem Bezirk Steyr-Land schildert noch ein weiteres Problem: „Meine 96-jährige Mutter bringe ich vielleicht noch ins Auto, und ich kann mit ihr 25 Kilometer bis nach Steyr fahren. Doch aus dem Auto aussteigen und zur Impfung gehen, kann sie nicht.“ Bei der Bezirksverwaltungsbehörde habe man ihr dazu lediglich erklärt, dass es nicht möglich sei, die alte Dame im Auto zu impfen. Das verärgert die Anruferin: „Das widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz!“

Notfall-Reserven
Neben all der Impf-Abwicklung rollt noch ein ganz anderes Problem auf den Neo-Krisenmanager Schützeneder zu. Denn das US-Unternehmen Pfizer warnte nun vor Lieferproblemen beim Biontech-Impfstoff (mehr auf Seite 7). Davon betroffen ist auch Oberösterreich. Ursprünglich war geplant, dass in den nächsten beiden Wochen 14.400 Impfdosen für Über-80-Jährige zur Verfügung stehen.

9230 Anmeldungen am 1. Tag
Nun droht in der zweiten Woche, in der weitere 7200 Dosen verimpft werden sollen, ein Engpass. Für den Notfall werden Dosen zurückgehalten, um die zweite Teilimpfung garantiert nach Plan durchführen zu können. Schützeneder dazu: „Die Anmeldung läuft. Jene, die nicht drankommen, bleiben vorgemerkt.“ Am ersten Anmeldetag gab es schlussendlich 9230 Anmeldungen.

Mehr als 4000 warten
Mehr als 4000 Personen haben sich auch bereits in die Informationsliste eintragen lassen. Sie werden durch ein Vormerksystem verständigt, wann wieder Impfstoff zur Verfügung steht und neue Termine vergeben werden.

10.062 Oberösterreicher sind geimpft
Bisher wurden in OÖ 10.062 Personen geimpft, im Laufe dieser Woche sollen es insgesamt 11.155 Personen werden. 2407 Menschen sind aktuell mit Covid-19 infiziert, 9012 in Quarantäne.

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