Wohnblock geplant

Bausünde auf dem Bad Gleichenberger Kirchhügel

Steiermark
16.01.2021 06:00

Was da im schönen Bad Gleichenberg geplant ist, wäre eine Bausünde! Kritiker, darunter der steirische Landeskonservator Christian Brugger, hoffen, dass das Bauprojekt auf dem Kirchhügel nicht genehmigt wird. Die für kommenden Mittwoch angesetzte Bauverhandlung wurde von der Gemeinde kurzfristig abgesagt.

„Das wäre ein massiver Eingriff in das Ortsbild“, schütteln Emmerich und Marie-Sophie Liebe-Kreutzner den Kopf. Einer ihrer Vorfahren, Matthias Constantin Capello Graf von Wickenburg - er war dereinst Gouverneur der Steiermark und hat den Kurort gegründet -, hat die Kirche und das Kloster erbauen lassen. Und sie fühlen sich verpflichtet, sein Erbe zu bewahren.

Direkt neben der Kirche, die wie das Kloster unter Denkmalschutz steht, soll ein - man kann es nicht anders bezeichnen - überdimensionaler Wohnblock mit zwölf Wohnungen und einer Tiefgarage in den Hang hineingebaut werden.

„Das ist ein laufendes Verfahren“, sagt die Bürgermeisterin von Bad Gleichenberg, Christine Siegel von der ÖVP. Sie betont, dass genau geprüft werde, ob das Monsterprojekt aus Sicht des Ortsbildschutzes vertretbar ist. Am Freitag wurde die Bauverhandlung dann aufgrund noch ausstehender Gutachten abgesagt.

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Zweifellos handelt es sich um ein großes Projekt für diesen sensiblen Platz. Es wird genau geprüft, ob das mit dem Ortsbildschutz vereinbar ist. Auch das Bodengutachten fehlt noch.

Christine Siegel, Bürgermeisterin von Bad Gleichenberg (ÖVP)

Brisant: Die Flächenwidmung wurde im vergangenen Jahr quasi im Eilverfahren geändert. Siegel legt Wert auf die Feststellung, dass der Beschluss im Gemeinderat einstimmig war - und dass nur ein kleiner Teil des Grundstücks umgewidmet wurde. „Ein kleiner, aber entscheidender Teil - es wäre sonst nicht möglich gewesen, dort zu bauen“, merkt Liebe-Kreutzner an.

Landeskonservator spricht sich gegen das Projekt aus
Der Architekt verweist auf das Baugesetz: „Im Paragraf 43 steht, dass auf das Ortsbild und insbesondere auf Denkmäler Rücksicht genommen werden muss.“ Landeskonservator Brugger hat sich die Pläne angeschaut - und ist erschüttert: „Das passt dort wirklich nicht hin!“ Er meint, dass es das Beste wäre, wenn der umliegende Bereich gar nicht bebaut werden würde. Es sei bedauerlich, dass es in Bad Gleichenberg keine Schutzzone gebe wie zum Beispiel in der Landeshauptstadt Graz - dann wäre so etwas nicht möglich.

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