Skandal-Spieler hofft

Sinan Kurt: Ex-Bayern-Ass wechselt in die Slowakei

Fußball International
15.01.2021 11:34

Sinan Kurt (24) war eines der größten Talente im deutschen Fußball. Kein Wunder, dass Bayern München ihn 2014 für drei Millionen Euro holte. Damals war er 18 Jahre alt, er spielte mit David Alaba in der ersten Mannschaft des Rekordmeisters. Seine Karriere geriet trotzdem ins Stocken. Jetzt soll er in die Slowakei zum FC Nitra wechseln.

Seine Skandale abseits vom Spielfeld stellten sein fußballerisches Können in Schatten. Und Skandale um Kurt gab es immer wieder. Wie krone.at damals berichtete, soll er 2016 schon bei Hertha BSC einer Minderjährigen Fotos von seinem Penis geschickt haben. Der Angreifer bestritt den Vorfall. 

Neuanfang In einer slowakischen Kleinstadt
Nitra ist eine Stadt mit 77.000 Einwohnern, sie liegt etwa 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Der Klub FC Nitra spielt in der ersten slowakischen Liga. Laut “kreisbote.de“ dürfte dem Wechsel von Kurt nicht mehr viel im Wege stehen. Auch „Kicker“ sieht ihn schon in der Westslowakei. Auf dem Stadtportal von Nitra werden Fotos mit Kurt beim Training des FC Nitra präsentiert, nur eben offiziell ist das ganze noch nicht.

Kurt spielte in allen deutschen Auswahlmannschaften von U15 bis U19. Bei den Bayern war er von 2014 bis 2018, er kam aus Mönchengladbach, er galt als einer der teuersten U-18-Spieler überhaupt in Deutschland. Damals war noch Pep Guardiola Trainer bei den Bayern und Kurt kam in seiner ersten Saison nur zweimal zum Einsatz. In der zweiten Saison bekam er auch kein Leiberl bei der Kampfmannschaft und entschied sich für den Weg nach Berlin. Der Sohn eines Deutschen und einer Türkin kam mit großen Hoffnungen in der Hauptstadt an. Seine Ablöse betrug 500.000 Euro.

Skandale in Berlin
Auch in Berlin wurde er kaum in der ersten Mannschaft eingesetzt. Was ihm aber noch viel mehr schadete, als der sportliche Abstieg, waren die Skandale. Erst der Eklat mit dem Penis-Foto, für das er zu 20.000 Euro Strafe zahlen musste, dann seine Gewichtsprobleme, für die er von Hertha-Trainer Pal Dardai oft kritisiert wurde. Und obwohl der Coach den linken Fuß von Sinan als den besten in der Mannschaft beschrieb, wurde die Beziehung zwischen Kurt und ihm immer schlechter und schlechter. „Motivationsprobleme“ sah Dardai bei ihm. Selbst aus dem Europa-League-Kader 2017/2018 wurde er gestrichen und auch in der Meisterschaft spielte er nicht mehr. Dann entschied er sich, nach Tirol zu “fliehen“,

Bei der WSG bestritt er 13 Spiele. Er traf einmal (aus einem Elfmeter). Seine Tiroler Karriere dauerte nur ein halbes Jahr. Die Anzahl der Ausländer wurde in der zweiten Liga geregelt und bei Wattens spielten viele Legionäre. Kurt wurde als überzähliger Legionär freigestellt. Ein Jahr lang suchte er vereinslos nach einer Lösung. Dann rief ihn der deutsche Regionalligist SV Straelen, wo er in sieben Partien zwei Assist zusammenbrachte. Auch, weil ihm eine Muskelverletzung zu schaffen machte. Straelen trennte sich von ihm zu Beginn des Jahres.

Quäntchen Glück
Diesmal blieb der 24-Jährige aber nicht lange vereinslos. Aller Wahrscheinlichkeit nach gibt der FC Nitra in den nächsten Stunden die Verpflichtung des deutschen Talents bekannt. Und dann kann sich bewahrheiten, was er vor einem Jahr der "Bild“-Zeitung sagte; „Wenn man ein junger Spieler ist, läuft eben nicht alles perfekt, das wäre auch nicht normal. Fußball ist eben ein schweres Geschäft und man braucht auch ein Quäntchen Glück, um sich da dann durchzusetzen“. Wenn er das Quäntchen Glück hätte...

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(Bild: KMM)



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