Im Laufe des Dienstags habe es zwar mehrere "Überprüfungen" gegeben, eine Verhaftung sei nicht erfolgt, so die Ermittler. Auch am Mittwoch gab es bisher noch keine konkreten Ermittlungsergebnisse. "Derzeit gibt es noch nichts Neues, wir sind beim Orientieren", sagte der Brandermittler des Landeskriminalamts, Markus Hammerl. Die Dauer der Nachforschungen sei derzeit nicht abzuschätzen. Laboruntersuchungen müssten abgewartet werden. Da der vierte Stock des Gebäudes vollständig zerstört worden ist, werde ein konkretes Ergebnis auf sich warten lassen, meinte Hammerl.
Explosionen im vierten Stock
Um 3.11 Uhr war in der Nacht auf Dienstag im vierten Stock des Gebäudes ein Feuer ausgebrochen, das sich explosionsartig über die gesamte Etage ausbreitete. Eine ganze Reihe von Anrufen gingen bei der Innsbrucker Berufsfeuerwehr ein, die von Explosionen und einem Feuer im Haus Nummer 7 am Bozner Platz berichteten.
"Als wir am Brandort eintrafen, schlugen Flammen lichterloh aus den Fenstern im vierten Stock", berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Marcus Wimmer. Zugleich mit dem Löschen mussten die Helfer auch zwei Menschen retten: Ein Mann, der im vierten Stock wohnt, musste vom Balkon, auf den er geflüchtet war, verletzt geborgen werden. Auch eine ältere Dame aus dem fünften Stock musste von Feuerwehrleuten – glücklicherweise unverletzt – in Sicherheit gebracht werden.
Enormer Sachschaden
Am schwersten betroffen wurden die Büroräume der Wasseraufbereitungsfirma HWC, in denen das Feuer ausgebrochen war. Der Brand war explosionsartig entstanden, denn es waren nicht nur Glastüren bis ins Erdgeschoß zersplittert, sondern auch eine Wand im Büro der HWC umgerissen worden. "Der komplette vierte Stock und Räume im fünften Stock über dem Brandherd sind so beschädigt worden, dass sie unbewohnbar sind", weiß Wimmer.
Nur kurze Zeit darauf kam es zu einem zweiten Brandanschlag in Hall. Als ein Mitarbeiter der HWC, von den Behörden über den Brand im Büro informiert, zu seinem Firmenauto auf dem Parkplatz kam, stand auch dieses in Vollbrand. Bei den vergeblichen Löschversuchen zog sich der Mann Verletzungen zu.
Ermittler sind von einer Brandstiftung überzeugt
Brandexperte Markus Hammerl: "Das Feuer ist explosionsartig entstanden. Wir sind sicher, dass es sich um keinen technischen Defekt, sondern um Brandstiftung handelt." Das werde auch durch den Brand des Firmenautos bestätigt.
Renate Gollner, Geschäftsführerin der HWC, gibt sich gegenüber der "Krone" bedeckt: "Ich will dazu nichts sagen, die Ermittlungen laufen."
von Werner Kriess (Tiroler Krone) und tirol.krone.at
Bild: Stadtfeuerwehr Hall
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