Inmitten der Krise

Haslauers Skiwunsch sorgt nun für Unmut

Salzburg
15.01.2021 07:00

Landeshauptmann Wilfried Haslauer preschte damit vor, dass die Lifte bei verlängertem Lockdown und Hotel-Sperre weiterhin öffnen sollen. Den Seilbahnern stößt das sauer auf.

Damit dürfte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) wohl nicht gerechnet haben: Keinen Tag, nachdem er im „Krone“-Interview vollmundig erklärt hatte, dass die Skilifte auch bei einem weiter andauernden Lockdown und Beherbergungsverbot weiter fahren sollen, kam die unerwartete Reaktion der Liftbetreiber.

Die Seilbahner haben für den Ski-Wunsch Haslauers nur wenig übrig – die Bergbahnen verbuchen mangels internationaler Skigäste teils Umsatz-Rückgänge von bis zu 90 Prozent. „Sollten die Maßnahmen verlängert werden und die Hotellerie weiterhin zu bleiben, ist ein Offen-Halten wirtschaftlich nicht machbar. Viele Kollegen werden nach den Semesterferien dann zusperren“, sagt Branchen-Sprecher Erich Egger.

Ähnlich sieht es Zauchensee-Chefin Veronika Scheffer, die dieser Tage täglich ein paar Hundert Skifahrer begrüßt – noch im Vorjahr waren es rund 4500 pro Tag.„Ein Betrieb unter solchen Bedingungen ist kaum vorstellbar, wir fahren jetzt schon defizitär“, erklärt Scheffer. Noch will sie das Ende der Wintersaison nicht festlegen. „Sollten keine Lockerungen kommen, müssen wir unseren Betrieb und auch das definitive Saisonende neu überdenken“, sagt die Bergbahnen-Chefin.

Nachdenken will auch der Geschäftsführer der Almenwelt Lofer, Wilhelm Leitinger. Er startet , wie berichtet, seine Lifte bis Ende Jänner nur mehr an den Wochenenden. „Auch wenn es der Wunsch des Landeshauptmanns ist, müssen die Gesellschaften das schon selbst entscheiden“, sagt Leitinger, der über den Weiterbetrieb noch nicht entschieden hat.

Seilbahner fordern nun weitere Unterstützung
Ohne weitere finanzielle Hilfen werde es nicht gehen, sagt Sprecher Erich Egger. Die mit jeweils drei Millionen Euro gedeckelten Staatshilfen seien für die Liftgesellschaften zu wenig.  „Wir haben hohe Fixkosten und hohe Aufwendungen, haben die Grundbeschneiung gemacht und Mitarbeiter eingestellt.“

Der Winter sei „nüchtern betrachtet“ schon gelaufen. „Gäste aus dem Ausland sind nicht zu erwarten, ein gutes Ostergeschäft ist unwahrscheinlich“, so Egger.

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