Noch vor gut einem Jahr war es für den Lungauer Stefan Krist unvorstellbar. Heute ist es für den Tamsweger Sporthändler bittere Realität: Geschlossene Hotels, fehlende deutsche Skifahrer und auch die schaumgebremste Gastronomie sorgen für einen Umsatzrückgang von fast 100 Prozent.
„Im Dezember haben die Einheimischen während der 14 Tage Öffnungszeit sehr gut eingekauft. Nun ist auch ihnen der Geschmack vergangen. Viele realisieren die wirtschaftlichen Auswirkungen“, sagt Krist.
Dass er mit seinen 45 Mitarbeitern die vier Geschäfte in Obertauern und auf dem Katschberg nach dem Lockdown aufsperren kann, glaubt er nicht – vorerst bleiben die Lungauer bei Skiservices und Abhol-Angeboten.
„Man kann die Wirtschaft nicht einfach hochfahren, wie das der Bundeskanzler glaubt. Die Gäste fehlen trotzdem“, sagt Krist, der mit einem Umsatzausfall von 80 bis nahezu 100 Prozent rechnet.
Ähnlich sieht die Lage auch Fabio Kerschbaumer, der in St. Johann dank der Einheimischen „nur“ 70 Prozent Umsatz-Minus verbucht: Touren- und Langlaufski sowie auch Schneeschuhe sind im Pongau gefragt. Leih-Ski weniger: „Die Einheimischen haben ihr Equipment, das Geschäft liegt brach. Sollte der Februar in diesem Bereich ausfallen, ist das eine Katastrophe“, sagt Kerschbaumer.
Der Saalfeldener Händler Thomas Hutter fürchtet eine Preisschlacht: „Sobald wir wieder öffnen dürfen, starten die großen Rabatt-Aktionen, da werden wir leider mitziehen müssen, damit wir das gebundene Kapital in Lager verringern. Verdienen werden wir dabei nicht“, sagt Hutter, der bisher ein Minus von 60 Prozent einfuhr.
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