Nach 45 Dienstjahren

Österreichs Zielfahnder Nummer 1 geht in Pension

Steiermark
05.01.2021 12:40
Mehr als 17 Jahre jagte Top-Ermittler Helmut Reinmüller geflüchtete Schwerverbrecher rund um den Globus – nun hängt Österreichs Zielfahnder Nummer 1 seine Handschellen an den Nagel.

„Weiß beginnt, Schwarz gewinnt“ – die Fahndungsarbeit vergleicht der gebürtige Steirer gerne mit Schach: „Anfangs ist der Verbrecher einen Schritt voraus – unsere Aufgabe ist es, seine weiteren Züge vorherzusehen und ihn schachmatt zu setzen. Wo auch immer er sich versteckt“, so Helmut Reinmüller im Gespräch mit der „Krone“. Im Jahr 2003 wurde der damals im Innenministerium agierende Chef-Ermittler damit beauftragt, im neu gegründeten Bundeskriminalamt eine Spezial-Abteilung auf die Beine zu stellen und zu leiten: die Zielfahndungseinheit.

„Das war ein Meilenstein, ein Wendepunkt in der Verbrecherjagd. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man mehr oder weniger darauf gehofft, dass Flüchtige irgendwo wieder auftauchten oder in eine Kontrolle tappten. Nun jagten wir aber aktiv, verfolgten ihre Spuren, setzten sie noch mehr unter Druck.“

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Von Mörder bis Millionenbetrüger – früher oder später haben wir alle erwischt.

Helmut Reinmüller

„Bin überzeugt davon, dass Tibor Foco tot ist“
17 Jahre später kann der Top-Fahnder auf eine äußerst erfolgreiche Karriere zurückblicken. „Mein Team und ich haben weltweit 250 flüchtige Schwerverbrecher aufgespürt und zurück in die Zelle gebracht. Von Mörder bis Millionenbetrüger – früher oder später haben wir alle erwischt. Auch wenn Tibor Foco aktuell als einziger noch auf unserer Most-Wanted-Liste steht – ich bin überzeugt davon, dass er nicht mehr am Leben ist“, so Reinmüller.

So kann Österreichs Zielfahnder Nummer 1 sein Amt mit weißer Weste übergeben und nach 45 Jahren Exekutiv-Dienst mit bestem Gewissen die Handschellen an den Nagel hängen. „Fahnder ist man aus Überzeugung - 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Auch wenn jetzt viel Wehmut dabei ist, freue ich mich auf die Zeit mit meiner Familie.“

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Fahnder ist man aus Überzeugung - 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

Helmut Reinmüller

Doch ganz lässt ihn das Verbrechen auch im Ruhestand nicht los: Nachdem er bereits vor zwei Jahren das historische Krimi-Fachbuch „Mary Vetsera – Der Grabraub 1992“ veröffentlicht hat, soll nun ein weiteres spannendes Werk folgen.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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