Jahres-Vergleich

Fast doppelt so viele Arbeitslose

Salzburg
04.01.2021 13:00

Die Salzburger Arbeitslosenquote hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Bei den Touristikern ist sie um das sechsfache gestiegen. 

Die Corona-Krise hinterlässt ihre Spuren: die Arbeitslosen-Quote ist sehr hoch und steigt immer weiter.  „Mehr Arbeitslose hatten wir zuletzt im Mai. Mit dem explosionsartigen Zuwachs im Hotel- und Gastgewerbe verbunden ist aber auch mehr als eine Verdoppelung der Arbeitslosen im Verkehrsbereich und starke Zuwächse im Handel sowie saisonbedingt auch im Bauwesen“, so Jaqueline Beyer, Geschäftsführerin des AMS Salzburg. Insgesamt 25.021 Personen waren am Jahresende beim AMS Salzburg arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 94,6 Prozent oder 12.164 Arbeitslose mehr als Ende Dezember des Vorjahres. Abgesehen von Tirol (+145,4%), war in keinem Bundesland der Anstieg höher. Im bundesweiten Schnitt sind die Arbeitslosenzahlen um 31,4 Prozent gestiegen.

Rund 8.000 Dienstverhältnisse weniger 

Bei der unselbständigen Beschäftigung erwarten die Arbeitsmarktexperten einen Rückgang um rund 8.000 Dienstverhältnisse, das wären minus 2,8 Prozent (genaue Daten liegen erst zur Monatsmitte vor). Daraus resultiert eine Arbeitslosenquote (der Anteil der Arbeitslosen an allen Arbeitskräften) von 8,7 Prozent. Das ist mit plus 4,2 Prozentpunkten binnen Jahresfrist fast eine Verdoppelung, bedeutet aber trotzdem einen Wert deutlich unter dem Bundesschnitt von 11,0 Prozent. Im österreichweiten Ranking liegt Salzburg derzeit nach Oberösterreich und Vorarlberg auf dem dritten Platz.

Tourismus-Arbeitslosigkeit: Plus von 508 Prozent 

Ende Dezember waren 7.987 Personen aus dem Hotel- und Gastgewerbe arbeitslos. Das ist ein Plus von 508,8 Prozent bzw. von 6.675 Vorgemerkten im Vorjahresvergleich. Im Innergebirg haben jedoch siebzig Prozent der Tourismusarbeitslosen eine Wiedereinstellungszusage und würden bei einem Wiederaufsperren der Betriebe also schnell wieder in Beschäftigung kommen. Im Zentralraum sind das aber nur 8,5 Prozent. 

Stark steigende Arbeitslosenzahlen verzeichnet auch der Verkehrsbereich, zu dem auch das Seilbahnwesen zählt, mit einem Zuwachs von 118,4 Prozent bzw. plus 772 Personen. Ebenfalls deutliche Zuwächse verzeichnen der Handel (+54,4% bzw. +990 Personen), die Warenherstellung (+44,9% bzw. +566 Personen) sowie die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+42,8% bzw. +877 Personen). Innerhalb dieser Sparte ist vor allem die Gebäudebetreuung (Reinigungsdienste etc.) mit plus 64,6 Prozent bzw. plus 420 Personen für den Zuwachs verantwortlich. Vergleichsweise gering ist der Anstieg bei den Arbeitskräfteüberlassern (+23,5% bzw. +261 Personen). Die Saisonarbeitslosigkeit im Bauwesen führte Ende Dezember zu einem Arbeitslosenanstieg von 706 Personen (+27,8%) auf 3.245 Vorgemerkte.

Frauenarbeitslosigkeit ist stärker gestiegen

Bedingt durch die weibliche Dominanz bei Arbeitskräften im Handel und Tourismus ist die Frauenarbeitslosigkeit mit plus 139,1 Prozent deutlich stärker gestiegen als jene der Männer mit plus 69,8 Prozent. In absoluten Zahlen verursacht die Saisonarbeitslosigkeit am Bau aber mit 14.027 vorgemerkten Männern eine höhere Arbeitslosigkeit als bei Frauen mit 10.994 Vorgemerkten.

Erste Jahresbilanz 2020: Rekordzuwachs

Mit den vorliegenden Dezemberdaten liegen auch erste Jahresergebnisse für 2020 vor. Das Krisenjahr bilanziert mit einem Rekordzuwachs von 58,2 Prozent (bzw. +7.393 Personen) auf im Jahresschnitt 20.087 Arbeitslose. Hätte sich der Arbeitsmarkt im Jänner und Februar nicht noch so gut entwickelt, wäre die Jahresbilanz noch schlechter ausgefallen. Noch stärker sind die Arbeitslosenzahlen nur in Tirol (+77,4%) gestiegen. Österreichweit lag der Zuwachs bei plus 35,9 Prozent.

Die unselbständige Beschäftigung ist in Salzburg um minus 2,7 Prozent auf rund 255.000 Beschäftigungsverhältnisse gesunken. Auch hier zählt Salzburg zu den am stärksten betroffenen Bundesländern. Österreichweit ist der Rückgang mit minus 2,0 Prozent deutlich geringer ausgefallen. Bei der Arbeitslosenquote liegt Salzburg mit 7,3 Prozent hinter Oberösterreich (6,5%) auf dem zweiten Platz. Im bundesweiten Schnitt beträgt die Quote 9,9 Prozent (nach nationaler Berechnungsmethode).

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