Malaria, Corona & Co.
Ärzte ohne Grenzen: Krankheiten zum Krieg
Die Demokratische Republik Kongo kommt seit Jahren nicht zur Ruhe: Gewalt und Leiden beherrschen das Land. Auch Corona ist da.
Eines vorweg: Corona ist nicht das Hauptproblem der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo. Es ist vielmehr noch eines. Seit 20 Jahren gibt es hier kriegerische Auseinandersetzungen und Krankheiten wie Malaria und Co.
Harte Bedingungen
Die Oberösterreicherin Sigrid Lamberg ist derzeit im Ostkongo für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz - in Flüchtlingslagern für Menschen, die aufgrund der Gewalt im Land intern vertrieben werden. Rund 100.000 Menschen in 23 Flüchtlingslagern betreut die Organisation. Die Lage für die Menschen ist hart, sie leben eng zusammen in einfachen Strohhütten oder zu kleinen Zelten. „Hier sind die Auswirkungen des Krieges alltäglich präsent“, berichtet Lamberg. Geholfen wird allen Notleidenden, egal welcher Seite: „Wir haben ein ganz klares Neutralitätsmandat“, sagt Lamberg.
Hier sind die Auswirkungen des Krieges alltäglich präsent!
Sigrid Lamberg über die Situation im Kongo
Malaria weiterhin häufigste Krankheit
Das macht Ärzte ohne Grenzen aus, dafür werden sie von den Menschen geschätzt und von den Kriegsbeteiligten respektiert. Lamberg: „Das ist natürlich in einem Kontext wie hier, wo die Sicherheitslage sehr volatil ist, sich täglich ändern kann, eine Herausforderung. Aber wir versuchen, allen, die in unseren Zonen leben, diesen minimalen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.“ Das ist auch nötig: Die am häufigsten auftretende Krankheit hier ist Malaria, die Hälfte der Patienten leidet daran. Die Helfer verteilen Moskito-Netze, betreiben Malaria-Checks, versorgen die Kranken mit Arzneien.
Und wie ist das nun mit Corona? „Das ist natürlich Thema, schon allein weil es überall eines ist“, so Lamberg, „aber in der Alltagsrealität der Menschen spielt es hier keine Rolle. Sie haben andere Probleme, sie müssen täglich schauen, wie sie zu Essen kommen, müssen hart auf Feldern arbeiten - und vor allem die Konflikte überleben.“
Hier können Sie helfen
Ärzte ohne Grenzen ist weltweit tätig. Die Organisation ist neutral, unparteiisch, unabhängig - und deshalb angewiesen auf Spenden.
Infos: www.aerzte-ohne-grenzen.at, Spendenkonto Erste Bank, IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600, BIC: GIBAATWWXXX
Silvia Schober, Kronen Zeitung
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