Darf Job behalten
Entlassung wegen Migräne: Frau zog vor Gericht
Eine langjährige Buchhalterin wurde infolge ihrer Migräneerkrankung entlassen. Die Wienerin, die noch sechseinhalb Jahre bis zur Pension braucht, hatte sich geweigert, eine einvernehmliche Auflösung des Dienstvertrages zu unterschreiben. Sie zog mit Hilfe der Arbeiterkammer vor Gericht und darf ihren Job behalten.
Für Tamara R. begannen die Probleme im Herbst 2019 mit dem Wechsel der Geschäftsführung. Sie bekam Migräneanfälle, verlor Gewicht. „Ich hatte Angst, gekündigt zu werden, wenn die Anfälle zu häufig werden.“ Daher holte sie sich eine Bestätigung, aufgrund derer sie zum Kreis der begünstigt Behinderten zählte. Heißt: Der Arbeitgeber konnte die Controllerin nicht mehr einseitig kündigen und das Arbeitsverhältnis nur einvernehmlich auflösen.

Der Umgang mit der Frau war unter aller Kritik. Eine verdiente Mitarbeiterin ekelt man so nicht raus.
AK-Präsidentin Renate Anderl
Druck ausgeübt
Jetzt wurde Druck ausgeübt. Tamara R. sollte die „Einvernehmliche“ unterschreiben für die vage Zusage, in eine andere Firma des gleichen Eigentümers zu wechseln. Die Wienerin war auf der Hut, ließ sich von der AK beraten und unterschrieb nicht. Daraufhin kam die „Fristlose“. Sie zog mit Unterstützung des AK-Rechtsschutzes vor Gericht, bekam Recht und behält ihre Anstellung. Welches Arbeitsklima nun herrscht, steht auf einem anderen Blatt.
Kronen Zeitung
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