GUTEN MORGEN

Falsche Freiheit | Hochzeits-Tief

Falsche Freiheit: Das sind Typen! Sie haben sich ein Schild um den Hals gehängt, auf dem „Impffreiheit“ mit drei Rufzeichen steht. Sie tragen große Transparente mit dem großartigen Reim „Werdet endlich munter - nehmt die Masken runter!“ Beides gesehen bei einer Demo in Graz - mit Hunderten ohne Masken und Babyelefanten. Im oberösterreichischen Ried wie auch in Schärding demonstrierten ihre Artgenossen dafür in Pseudo-Schutzanzügen mit Taferln, auf die man - wohl ironisch gemeint - „Opfert alles der Hygiene“ oder „Selber denken gefährdet das Allgemeinwohl“ gedruckt hatte. Sie denken wohl, dass sie denken. Jene, die jetzt quer durch Österreich angeblich „querdenkend“ auf die Straßen gehen. Sie skandieren, beobachtet von einer meist ohnmächtig agierenden Polizei, „Freiheit für unsere Zukunft“. Die falsche Freiheit, die sie meinen: Keine Impfungen, keine Tests, keine Masken. Diese irregeleitete Minderheit samt ihren Sympathisanten, die zwar nicht auf die Straße gehen, aber in Garagen Partys feiern, Masken lässig verrutschen lassen und Babyelefanten mit Mäusen verwechseln - diese Minderheit  droht der besorgten Mehrheit die Freiheit und das Recht auf ein normales Leben zu rauben.

Hochzeits-Tief. Ja, Corona beherrscht wirklich unser ganzes Leben. Die Sternsinger kommen heuer mit Maske, dürfen aber trotzdem nicht ins Haus und schon gar nicht singen. Und auch die Lust aufs Heiraten ist den Österreichern vergangen. Soweit die statistischen Daten bereits vorliegen sieht es nach einem historischen Absturz bei den Trauungszahlen aus. Freilich kein Wunder, wenn man nur eine Handvoll Verwandte und Freunde einladen durfte. Oder während der Lockdowns das Heiraten überhaupt nicht möglich war. Aber irgendwann wird vielleicht alles nachgeholt. Bloß. Wann ist irgendwann? Polit-Professor Peter Filzmaier zeigt sich in seiner Analyse für die Sonntags-„Krone“ angesichts des Verhaltens vieler Österreicher neuerlich wenig optimistisch. Er hält es für möglich, dass das Coronajahr 2021 schlimmer wird als 2020. Und meint: „Wünschen wir uns daher, dass sich möglichst viele in Österreich lebende Menschen gegenüber ihren Mitmenschen verantwortungsvoll verhalten.“ Das wünschen, nein, das erwarten wir!

Einen schönen Sonntag!

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