3.000 Tonnen Mist
Trotz Berlusconi-Zusagen: Weiter Müllchaos in Neapel
Um das Chaos in den Griff zu bekommen, werden Mülltransporte per Bahn und Schiff ins europäische Ausland erwogen, berichtete der Mailänder "Corriere della Sera" am Mittwoch. Diese Unmengen an ungetrenntem Müll in Deutschland, Spanien oder Finnland verarbeiten zu lassen, könnte letztlich kostengünstiger sein als andere Lösungen, so heißt es.
Mehrfach rasche Lösung versprochen
Berlusconi, der in einer ausweglos erscheinenden Regierungskrise steckt, hatte vor Wochen mehrfach ein Ende des Müllchaos innerhalb nur weniger Tage versprochen. Die sich türmenden Müllberge in Neapel, aber auch in Palermo auf Sizilien, gelten als ein offensichtliches Beispiel für eine gescheitere Krisenbewältigung durch die Regierung.
Das Problem scheint unlösbar, solange nicht in der weiteren Umgebung Neapels noch mehr Müllhalden Abfälle aufnehmen dürfen. Gaetano Pecorella, der Präsident einer parlamentarischen Kommission für das Müllproblem, regt die Öffnung von zusätzlichen Deponien an: "Denn wenn nichts geschieht, könnten es in 30 Tagen 60.000 Tonnen Müll sein", warnte er. Und damit bestehe die Gefahr eines Umweltdesasters.
In der kommenden Woche wollen EU-Experten die Lage an der Müllfront in Augenschein nehmen. Brüssel hatte Italien wegen der unbewältigten Krise schon mit Geldstrafen gedroht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.