Politik fordert Aus

Erdbeben entfacht Debatte um AKW Krsko neu

Steiermark
29.12.2020 15:22

Ein Erdbeben mit Epizentrum in Kroatien hat am Dienstagmittag weite Teile Süd- und Mitteleuropas erschüttert. Für die steirische Politik einmal mehr ein Grund, ein Aus für das Kernkraftwerk Krško in Slowenien zu fordern. Es gefährde die Steiermark und andere Gegenden. 

Während des Erbebens wurde das Kraftwerk zwar automatisch abgeschaltet worden, wie es bei einem Erdbeben üblich sei. Auf lange Zeit gesehen bleibt es aber ein Politikum.

Trotz Gespächen und Interventionen von österreichischer Seite mit Slowenien ist das Land bisher nicht vom Atomkraftwerk Krško abgewichen. In dem Erdbeben sieht man einmal mehr einen Grund, den Betrieb endlich einzustellen. SPÖ-Umweltlandesrätin Ursula Lackner sagt am Dienstag: „Die Konstruktion des im Jahr 1981 in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in Krško ist auf eine maximale Laufzeit von 40 Jahren ausgelegt. Daher muss der Betrieb spätestens im Jahr 2023 enden. Wir dürfen die Laufzeitverlängerung auf keinen Fall tatenlos hinnehmen.“ Es brauche eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

„Wir alle haben noch die schrecklichen Bilder aus Tschernobyl und Fukushima im Kopf“, so die Landesrätin weiter. „Es ist daher nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen in unserem Nachbarland Slowenien von ihren Plänen Abstand nehmen. Wir in der Steiermark bekennen uns jedenfalls zu einem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energieformen."

Auch Opposition fordert Kernkraftwerk-Aus
Die steirischen Grünen vertreten die selbe Position. Der „grenznahe Schrottmeiler“ habe „keine Zukunft“, sagt Klubobfrau Sandra Krautwaschl. „Die geplante Laufzeitverlängerung bis 2043 ist ein inakzeptables Risiko. Noch nie wurde ein AKW so lang betrieben. Krško weist bereits heute grobe Mängel auf.“

Die FPÖ hat sich am Montag ebenso zu der Thematik geäußert. „Die Häufigkeit der Beben sollte Anlass genug sein, um den Reaktor ein für alle Mal herunterzufahren. Besonders aufgrund der Tatsache, dass die Erschütterungen diesmal auch am dortigen Standort klar zu spüren gewesen sein müssen und Schäden nur eine Frage der Zeit sind“, sagt Klubobmann Mario Kunasek. Er fordert Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Landerätin Lackner auf, bei ihren Amtskollegen Druck zu machen.

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