Frauenfeindlich?

Sexismus-Vorwürfe gegen „Falter“: Presserat tagt

Medien
29.12.2020 10:17

Die Vorwürfe gegen das Wiener Stadtblatt „Falter“ reißen nicht ab: Nachdem sich die ORF-Starmoderatorin Nadja Bernhard öffentlich über einen sexistischen Beitrag in der aktuellen Jahresabschluss-Ausgabe beschwert hatte, ist nun der Presserat mit der Causa befasst. Indes sorgt ein weiterer Bildvergleich in der Ausgabe für Wirbel.

ORF-Moderatorin Nadja Bernhard hatte der Wiener Wochenzeitung „Falter“ am Montag vorgeworfen, eine „falsche und sexistische Meldung“ über sich in der aktuellen Ausgabe abgedruckt zu haben. Konkret ging es um einen Beitrag im Satire-Jahresrückblick „Best of Böse“, in dem suggeriert wird, Bernhard würde ihre Brille tragen, obwohl sie gar keine Sehschwäche habe. Stimmt nicht, sagt Bernhard, sie habe 1,5 Dioptrien. „Unfassbar sexistisch. Das ist wieder so auf die Art, typisch Frau‘“, kommentiert die „Zeit im Bild“-Frontfrau den Beitrag.

Presserat befasst sich mit „falscher und sexistischer Meldung“ 
Nun befasst sich der Presserat mit der Angelegenheit, wie das Gremium auf Twitter verkündete. Es sei eine Beschwerde dazu eingegangen. „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk verteidigte den „falsch und sexistisch“ genannten Beitrag mit einem Verweis auf „Satire“ und zitierte die Gratiszeitung „Heute“ als Quelle für die Behauptungen.  

Ministerin mit Marilyn Manson verglichen
Wirbel gibt es ebenfalls um einen weiteren Beitrag in der gleichen „Falter“-Ausgabe, in der Ministerin Karoline Edtstadler mit Marilyn Manson verglichen wird. Einen ähnlicher „Gag“ hatte bereits Dieter Chmelar gemacht und ihn „mit Bedauern wieder gelöscht“, nachdem eine Debatte über Hass im Netz entbrannt war.  

„Ihre Brille beleidigt“
Am Montagabend bemühte sich Klenk um Schadensbegrenzung - und legte nach: „Es tut mir leid, wenn wir Nadja Bernhard (oder ihre Brille) beleidigt haben. (...) Ich denke, wir sollten uns jetzt wieder wichtigeren Themen zuwenden.“ Die Kritik an der Wochenzeitung riss dadurch nicht ab.

Sexismus-Vorwürfe auch gegen Scheuba
Die Anschuldigungen kommen nur wenige Wochen nachdem Kabarettist Florian Scheuba - ebenfalls regelmäßiger Gast und Gesprächspartner von Klenk im „Falter“ - wegen eines mutmaßlich sexistischen Tweets auffällig geworden war.

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